Starker Dollar bremst US-Ausfuhren

Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im März auf den höchsten Wert seit Oktober 2008 gestiegen. Der Fehlbetrag erhöhte sich um fast die Hälfte auf 46,2 Milliarden Euro, so das Handelsministerium. Bankvolkswirte hatten ein viel geringeres Defizit von 41,7 Milliarden Dollar erwartet. Ausschlaggebend für das schwache Ergebnis ist zum Einen ein verhaltener Anstieg der Ausfuhren, die im Monatsvergleich um lediglich 0,9 Prozent zulegten. Auf der anderen Seite kletterten die Einfuhren deutlich um 7,7 Prozent – ein Arbeitskampf an der Westküste hatte sie zuvor behindert. Der Dollar fiel nach Veröffentlichung der Zahlen zurück. Das ohnehin schwache Wirtschaftswachstum im ersten Quartal könnte angesichts der neuen Daten in der nächsten Schätzung nach unten gesetzt werden. Die USA sind für ihr chronisches Defizit im Außenhandel bekannt, was bedeutet, dass die weltgrößte Volkswirtschaft mehr konsumiert als im Inland produziert wird. Dies geht mit hohen Kapitalimporten einher, faktisch gleichbedeutend mit einem ständigen Leben auf Pump. Defizite im Außenhandel belasten für gewöhnlich die heimische Währung, weil die Nachfrage nach ausländischen Gütern eine hohe Nachfrage nach ausländischer Währung nach sich zieht. Gleichzeitig ist der Dollar als Anlagewährung gefragt. su mit Reuters