Starker Dollar schwächt US-Wirtschaft

Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn eingebrochen. Das macht eine frühe Zinswende immer unwahrscheinlicher. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 0,7 Prozent, so das US-Handelsministerium. Eine erste Schätzung hatte noch ein Plus von 0,2 Prozent ergeben. Heftige Schneefälle hatten die Wirtschaft gebremst, ein Streik von Hafenarbeitern an der Westküste kam noch dazu. Und die Dollar-Stärke, die US-Produkte auf den Weltmärkten verteuerte. Die US-Exporte gingen zu Jahresbeginn um 7,6 Prozent zurück und damit noch stärker als zunächst geschätzt. Und trotz des starken Dollars zogen die Importe weit kräftiger an als erwartet – 5,6 Prozent. Firmen wie Microsoft und Procter & Gamble warnen inzwischen, dass der Wechselkurs bei ihnen Gewinne und Umsätze belastet. Die US-Notenbank Federal Reserve hat angesichts der eintrübten Konjunkturlage signalisiert, dass sie die für dieses Jahr angepeilte Zinswende wohl noch nicht im Juni vollziehen wird. Sie hält den Leitzins seit Ende 2008 bei null bis 0,25 Prozent, um die Konjunktur anzukurbeln. Experten rechnen damit, dass sich die Wirtschaft im zweiten Quartal mit einem Wachstum von zwei Prozent zurückmelden wird. Dennoch dürfte dies das schwächste erste Halbjahr seit 2011 werden. su mit Reuters