Tod eines Teenagers überschattet Diskussion über US-Waffengesetze

Vor einer Woche trat die 15jährige Hadiya Pendleton bei der Einführung Präsident Obamas in seine zweite Amtszeit auf. Am Dienstag wurde sie in ihrer Heimatstadt Chikago erschossen. Hadiya befand sich in einer Gruppe von zwölf Teenagern, die sich bei starkem Regen untergestellt hatten, als ein Bewaffneter das Feuer eröffnete. Wer das beabsichtigte Ziel des Angriffs war ist unbekannt. Hadiya ist das 42. Opfer von Schusswaffenmissbrauch in Chikago allein in diesem Monat. “Wir werden nicht jede Greueltat in diesem Land verhindern können”, so Obamas Sprecher. “Aber wenn wir das Leben auch nur eines einzigen Kindes retten können, dann sind wir verpflichtet, die Waffengewalt zu beenden.” Zum ersten Mal seit dem Tod von 20 Kindern in einer Schule in Newtown diskutierten Befürworter und Gegner strengerer Waffengesetze in Washington. Unter ihnen die frühere Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, die seit einem Schusswaffenangriff Mühe hat zu sprechen. “Gewalt ist ein großes Problem”, sagte Giffords vor dem Senat mit sichtlicher Anstrengung. “Zu viele Kinder sterben. Zu viele Kinder. Wir müssen etwas tun.” Vertreter der Waffenlobby halten neue Gesetze für überflüssig. Sie verlangen die Anwendung bestehender Bestimmungen, etwa zur Überprüfung von Waffenkäufern. Wayne LaPierre von der National Rifle Association verwehrte sich dagegen, dass gesetzestreue Waffenbesitzer für das gewalttätige Handeln von Kriminellen oder Geistesgestörten die Schuld bekommen.