Ungarn: Ehemaliger Präsident Göncz gestorben

Der frühere ungarische Staatspräsident und Schriftsteller Arpad Göncz ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Göncz galt als einer der markantesten Repräsentanten des liberalen, westlich orientierten Teils der politischen Klasse Ungarns. Göncz war von 1990 bis 2000 über zwei Amtsperioden hinweg Präsident Ungarns und damit das erste Staatsoberhaupt nach der Wende zur Demokratie. #Hungary’s first democratically elected president Arpad Goncz dies, aged 93 http://t.co/aLYH2Sb0gf pic.twitter.com/upbIqtBCbo— ST Foreign Desk (@STForeignDesk) October 6, 2015 1988 war Göncz Sprecher der oppositionellen Partei Bund Freier Demokraten, als deren Vertreter er Anfang 1990 im Parlament saß. Göncz studierte Jura und Agrarwissenschaften. Er engagierte sich 1944 im Widerstand gegen die Nazis in Ungarn und 1956 gegen den stalinistischen Terror. Letzteres brachte ihm eine Verurteilung zu lebenslanger Haft ein, die nach zwei Jahren durch eine Amnestie beendet wurde. Göncz ist Autor von Theaterstücken, Romanen und Erzählungen.