USA sichert Afghanistan weitere Unterstützung zu – Verlangsamter Truppenabzug im Gespräch

Die USA haben Afghanistan anlässlich eines Besuchs von Präsident Ashraf Ghani zugesagt, die Sicherheitskräfte im Land weiter zu unterstützen. Ziel sei es, für die nächsten zwei Jahre etwa 352.000 Einsatzkräfte zu haben, so das US-Verteidigungsministerium. Ghani wurde im Feriendomizil des Präsidenten in Camp David unter anderem von Außenminister John Kerry empfangen. Spekulationen, dass auch die US-Truppen länger als geplant im Land bleiben, wollte dieser nicht definitiv bestätigen, kündigte aber weitere Hilfen an: “Ich freue mich, heute eine neue Initiative für einen Plan zur Errichtung einer neuen Entwicklungspartnerschaft bekannt zu geben, der mit der Reformagenda der Einheitsregierung abgestimmt wird”, so Kerry. “Mit 800 Millionen Dollar an US-Hilfen für die Reformen aus afghanischer Hand wird diese Partnerschaft die Selbstständigkeit Afghanistans fördern.” Auch Ghani betonte die Bedeutung der Beziehung zu den USA: “Dies ist eine Gründungspartnerschaft. Wir sind sehr stolz darauf, dass sie zu einer anhaltenden Partnerschaft werden wird.” Ghani wird am heutigen Dienstag mit Obama über den verlangsamten Abzug der US-Truppen aus Afghanistan sprechen. Er hatte den US-Präsidenten darum gebeten – Ausdruck eines Wandels in den afghanisch-amerikanischen Beziehungen, so unser Korrespondent Stefan Grobe: “Die Tage, in denen der ehemalige afghanische Präsident Karzai Washington in Rage versetzte, sind vorbei. Karzai hat die USA mehr als einmal öffentlich kritisiert und den guten Willen der Obama-Regierung strapaziert. Ashraf Ghanis Einheitsregierung bietet jetzt das Versprechen einer erfolgreichen Partnerschaft mit Amerika.”