Weg mit Schaden – britische Regierung stößt Aktien der Royal Bank of Scotland ab

Die britische Regierung hat begonnen, die Royal Bank of Scotland (RBS) zu privatisieren – sieben Jahre nach der Rettung durch den Staat. Die Transaktion ist mit einem Verlust verbunden. Finanzminister George Osborne verteidigte sie gegen Kritik aus der oppositionellen Labour-Partei. Deren Bedenken: Der Verkauf von Ramschhypotheken könne die Bank noch Milliarden Strafe in den USA kosten. Das Geldhaus hat dafür fast 3 Milliarden Euro zurückgelegt. Experten schätzen allerdings, dass der Fall RBS bis zu fast 13 Milliarden Euro kosten könnte. Osborne: “Auch wenn es am einfachsten wäre, sich vor schwierigen Entscheidungen zu drücken und die RBS in Staatshand zu lassen, ist es doch das Richtige für die Wirtschaft und die Steuerzahler, mit dem Verkauf unserer Anteile zu beginnen.” Er hatte nach dem Wahlsieg der Konservativen im Mai angekündigt, die Privatisierung so bald wie möglich anzugehen. In den kommenden fünf Jahren sollten mindestens drei Viertel der Beteiligung veräußert werden. Die Regierung verkaufte 5,4 Prozent im Wert von rund drei Milliarden Euro. Die Einnahmen sollen zum Abbau von Staatsschulden verwendet werden. “Dies ist ein wichtiger erster Schritt bei der Reprivatisierung von RBS,” so Osborne. Der Staat hält jetzt noch 72,9 Prozent. Der aktuelle Verkaufspreis je Aktie lag rund ein Drittel unter dem Verstaatlichungs-Betrag – auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise hatte die Regierung 65 Milliarden Euro für die Bank bezahlt. Operativ schreibt das Haus weiter Verluste. Bei der ebenfalls geretteten Großbank Lloyds konnte die Regierung den Staatsanteil gewinnbringend von über 40 auf unter 14 Prozent senken, auch dank der Erholung des Instituts. su mit dpa