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Weitere Luftschläge im Jemen – UN ziehen sich aus Aden zurück

Die Allianz um Saudi-Arabien hat am dritten Tag in Folge Ziele im benachbarten Jemen bombardiert. Weil die schiitischen Huthi-Rebellen ihre Offensive auf Aden fortsetzten und mit weiteren Kämpfen gerechnet wird, evakuierten die Vereinten Nationen ihr gesamtes Personal aus der südlichen Hafenstadt. Bei einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga im ägyptischen Scharm el-Scheich stimmte Saudi-Arabiens König Salman die arabischen Staaten auf einen langen Krieg im Jemen ein. Die Luftschläge gegen Huthi-Rebellen würden solange fortgesetzt, bis der Jemen wieder stabilisiert sei, so Salman. Mehr als zehn arabische Staaten sind der Allianz bislang beigetreten. Der von den Huthis entmachtete und inzwischen aus Aden geflohene jemenitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi bezeichnete die Rebellen als “Handlanger des Irans”. Sein Amtsvorgänger, der ehemalige Langzeit-Präsident Ali Abdullah Saleh, kritisierte die Luftschläge im jemenitischen Fernsehen jedoch scharf. “Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems ist friedlich, mit Luftschlägen kann es nicht gelöst werden”, so Saleh. “Die verschlimmern die Tragödie nur und führen zu mehr Verletzten. Eure Majästäten, Exzellenzen und Hoheiten, ich spreche zu ihnen und gebe ihnen die volle Verantwortung für jeden Tropfen Blut, der nach dem heutigen Tag vergossen wird.” Augenzeugenberichten zufolge fliehen viele Menschen aus Angst vor dem Bombardement aus der von den Huthi kontrollierten Hauptstadt Sanaa. Die Intensität der Luftschläge habe zum Wochenende hin stark zugenommen. Nach Angaben der jemenitischen Behörden wurden dabei mehrere Dutzend Zivilisten getötet.