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Weltweiter Biermarkt: Nummer eins will Nummer zwei und schenkt einen Schluck nach

Der weltweit größte Bierkonzern will die Nummer zwei der Branche schlucken und dafür inzwischen 92 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Das belgisch-brasilianische Unternehmen Anheuser-Busch (AB) legt rund fünf Prozent drauf für Papiere des britischen Konkurrenten SABMiller. Das neue Unternehmen käme mit AB-Marken wie Beck’s, Budweiser und Stella Artois und SAB-Namen wie Foster’s, Pilsner Urquell und Grolsch in Summe auf 57 Milliarden Euro Jahresumsatz, mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 21 Milliarden Euro. Knapp jedes dritte Bier weltweit käme aus den Braukesseln des neuen Konzerns. SABMiller wäre demnach 92 Milliarden Euro wert – nach Zahlen der Übernahme-Analysten der britischen Firma Dealogic wäre das die drittgrößte Übernahme der Geschichte. Die Briten lehnten in einer ersten Stellungnahme die Offerte als zu niedrig ab. Das Angebot werde nun formell geprüft. Der SABMiller-Großaktionär und US-Tabakkonzern Altria (Marlboro) teilte mit, die Übernahmepläne zu unterstützen und per Aktientausch am neuen Konzern beteiligt bleiben zu wollen. Altria hielt zuletzt 26,6 Prozent der SABMiller-Anteile und forderte den Verwaltungsrat auf, zügig zu handeln und dem Angebot zuzustimmen. In den Industrieländern geht der Bierdurst zurück, nur durch Zukäufe kommen die großen Unternehmen noch zu Wachstum. SABMiller ist vor allem im afrikanischen und asiatisch-pazifischen Raum stark, AB in Mittel- und Südamerika. Überschneidungen gibt es in den USA und China. Besonders in den USA rechnen Analysten damit, dass die Unternehmen größere Beteiligungen verkaufen müssten, um den Deal bei Wettbewerbshütern durchzubringen. su mit dpa, Reuters