Wer macht das wahre Schnäppchen am “Black Friday”?

In den Staaten nehmen sich viele frei am Freitag nach dem staatlichen Feiertag Thanksgiving, der immer auf den vierten Donnerstag im November fällt und starten die Weihnachtseinkäufe. Läden überbieten sich gegenseitig mit Sonderangeboten – um die sich Kunden manchmal sogar prügeln. Vor dem Hauptgeschäft der Kaufhaus-Kette Macy’s in New York warteten am Donnerstag Abend bereits 15.000 Menschen auf die Öffnung der Türen um 18 Uhr. Fazit: rund 48 Milliarden Euro Umsatz für den US-Einzelhandel an den fünf Tagen rund ums Wochenende. Es hat einige Jahrzehnte gedauert, bis nach Valentinstag und Halloween der in den USA begangene “Black Friday” als “Schnäppchentag” auch in Europa Einzug gehalten hat. Zwei von der Begeisterung Angesteckte in Washington: Anam, Kundin: “Manche Sachen sind wirklich nett, finde ich, zumindest die Angebote für Fernseher. Die Angebote für die TVs sind echt gut. Für weniger als die Hälfte.” George, Kunde: “Ich bin so um 3.30 Uhr hierher gekommen – sie machen um fünf Uhr auf, macht anderthalb Stunden. Ja sind wir mit dem Kauf zufrieden.” In Europa findet der importierte “Feiertag der Konsumenten” vor allem vor dem Bildschirm oder am Smartphone statt. Amazon, Conrad, Saturn, Otto oder notebooksbilliger.de überschwemmen die Mailboxen mit verbilligten Kameras, Fernsehern, Smartphones, Kaffeeautomaten, Waschmaschinen und Spielekonsolen. Shannon Edwards, Geschäftsführerin der Mode-Shopping-Website STYLOKO.COM in London findet den Black Friday für Einzelhändler sehr wichtig: “Der Black Friday ist der größte Einkaufstag weltweit mit Ausnahme des sogenannten Singles Tag in China. Es ist ein sehr wichtiger Shopping-Tag und das bleibt auch so.” Der „Singles Day“ heißt so wegen des Datums, 11.11., das nur aus Einsen besteht. Bei Alibaba, der größten Internet-Handelsplattform in China, wurde dieses Jahr der Bestwert von 8,65 Milliarden Euro aus dem Vorjahr schon zur Mittagszeit mit rund 10 Milliarden Euro deutlich überboten. Nur ein Verbrauchermagazin (“Vergleich.org”) schüttet etwas Sand ins Rabatt-Getriebe: Es verglich 70 Amazon-Cyber-Monday-Preise mit denen eines Preisportals (“Idealo.de”). Heraus kamen im Schnitt ganze 14,64 Prozent Sparpotential durch die sogenannten Schnäppchen – die Rabatte beziehen sich meist auf die realitätsferne unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. su mit dpa