Achtung, West-Nil-Fieber! Erste Fälle in Deutschland

Das durch Mücken übertragene West-Nil-Virus breitet sich laut Forschern jetzt auch in Deutschland aus. Einen Impfstoff gibt es noch nicht, doch es lassen sich effektive Schutzmaßnahmen treffen.

Das West-Nil-Virus tritt in Deutschland aktuell vor allem bei Pferden und Vögeln auf. Doch auch unter Menschen breitet sich der aus Afrika stammende Erreger zunehmend aus. Übertragen wird er durch die gemeine Stechmücke (culex pipiens).

Welche Symptome beim West-Nil-Fieber auftreten können und wie Sie sich am besten davor schützen, erfahren Sie hier.

West-Nil-Fieber auch in Deutschland: Diese Symptome treten auf

Auf diesem vom USDA Agricultural Research Service zur Verfügung gestellten Bild steht eine Stechmücke auf der menschlichen Haut.
Auf diesem vom USDA Agricultural Research Service zur Verfügung gestellten Bild steht eine Stechmücke auf der menschlichen Haut.

Das West-Nil-Virus gilt im Vergleich zu anderen von Mücken übertragenen Viren als harmloser, erklärt der Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit in der Apotheken-Umschau. Zwar sei wie bei allen Infektionskrankheiten Vorsicht geboten, für gesunde Menschen bestehe jedoch nur ein geringes Risiko einer ernsthaften Erkrankung.

Etwa 80 Prozent der Fälle verlaufen laut Robert-Koch-Institut ohne Symptome, bei ca. 20 Prozent treten milde grippeähnliche Symptome auf, etwa

  • Fieber

  • Kopfschmerzen

  • Hautausschlag

Bei weniger als einem Prozent können jedoch auch schwerwiegende bis tödliche Verläufe auftreten. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, deren Immunsystem weniger effektiv auf die Infektion reagieren kann.

Seit 2008 breitet sich das Virus vor allem in Mitteleuropa und im östlichen Mittelmeerraum aus. Im Jahr 2023 hat die Gesundheitsbehörde ECDC bis Mitte Dezember über 700 Fälle bei Menschen in Europa gezählt, die meisten in Italien, in Deutschland waren es 6 Fälle.

Doch es werden längst nicht alle erkannt. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Fälle aufgrund der ausbleibenden Symptome nicht registriert werden.

So schützen Sie sich am besten vor einer Infektion

Illustration des West Nil Virus
Illustration des West Nil Virus

Doch wie schützt man sich am besten vor dem West-Nil-Fieber? Bisher gibt es weder einen Impfstoff für das Virus noch eine spezifische Therapie. Die beste Präventionsmaßnahme ist daher der Schutz vor Stechmücken:

  • Insektenschutzmittel benutzen

  • Lange Kleidung tragen

  • Moskitonetze an den Fenstern anbringen

  • Stehende Wasseransammlungen (z.B. offene Regentonnen oder Gartenteiche) vermeiden

Menschen und andere Säugetiere können das Virus übrigens nicht weitergeben. Übertragen wird der Erreger neben Mücken auch durch Vögel. Durch diese wurde das Virus wohl über Tschechien und Österreich nach Deutschland gebracht, wie eine Studie im Journal "PLOS Pathogens" zeigt.

Bislang trat das Virus vor allem in Ostdeutschland auf, doch auch eine langsame Ausbreitung in Richtung Nord- und Westdeutschland sei zu beobachten, so der Virologe Schmidt-Chanasit.

(mit DPA-Inhalten)


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