Viele wissen es nicht: Wann welches Pflaster zum Einsatz kommt
Es gibt viele verschiedene Pflaster für alle möglichen Verletzungen und Körperstellen. Wann, wie und wo welches zum Einsatz kommt, verraten wir hier.
Wenn man kurz unaufmerksam ist, kann es schnell passieren: Das Messer rutscht ab und der Finger fängt an zu bluten. Ein einfaches Pflaster drauf und alles ist gut – so scheint es bei kleinen Wunden zu sein. Allerdings sind nicht alle Wunden klein und nicht alle Pflaster sind gleich. Welches Pflaster sollte also bei welcher Wunde verwendet werden? Und was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
In Apotheken und im Internet gibt es eine Vielzahl von Pflastern zur Behandlung von Schnittwunden, Blasen oder Abschürfungen. Sie schützen die Wunden, verhindern ein Austrocknen und fördern eine gute Heilung.
Hydrokolloid-Pflaster sind beispielsweise besonders geeignet, um Blasen sowie Schürf- und Brandwunden zu versorgen. Thomas Brückner, Experte für Medizinprodukte beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI), erklärt, welche Art von Pflaster für welche Art von Wunde geeignet ist und wie man sie korrekt anwendet.
Pflaster richtig anwenden
"Wichtig ist vor allem die Wunde - egal ob klein oder etwas größer - mit einem Pflaster vor Schmutz, Krankheitserregern und vor dem Austrocknen zu schützen", so BPI-Experte Brückner.
Es besteht ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Wunden an der Luft heilen sollten. Experten sind sich jedoch einig, dass Wunden am besten in einer feuchten Umgebung unter einem Pflaster heilen. Daher ist es ratsam, eine Auswahl verschiedener Pflaster sowohl zu Hause als auch auf Reisen in der Hausapotheke zu haben, so Thomas Brückner vom BPI. Eine ausführliche Beratung zu geeigneten Wundpflastern und deren Anwendung können Sie auch in der Apotheke erhalten.
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Das richtige Pflaster: Wo & wie groß?
Im Handel ist eine Reihe von verschiedenen Pflastern erhältlich. Je nachdem, wo sich die Wunde am Körper befindet und wie groß sie ist, kann man ein geeignetes Pflaster wählen.
Sogenannte Standardpflaster gibt es in verschiedenen Varianten. Sie reichen in der Regel aus, um kleine Verletzungen zu schützen. Als Pflaster-Strips sind sie in verschiedenen vordefinierten Größen oder als Pflasterabschnitte, die man sich individuell zuschneiden kann, erhältlich.
Fingerwunden lassen sich mit speziellen selbsthaftenden Finger-Strips versorgen, die man ohne Schere einfach mit der Hand abreißen kann.
Elastische Pflaster sind sehr anpassungsfähig, können jede Bewegung mitmachen und eignen sich zum Beispiel, wenn sich die Verletzung an einem Gelenk oder in einer Beuge befindet.
Wasserfeste Wundpflaster schützen die Wunde beim Baden, Duschen oder Schwimmen. Duschpflaster sind wasserfeste Pflaster. Sie sind mit einer atmungsaktiven transparenten Polyethylen-Folie versehen, die wasser- und schmutzabweisend ist. Darunter sind Duschpflaster mit Wundauflagen versehen. Sie polstern Wunden ab und nehmen Blut oder Sekret auf. Nach einer Operation können wasserdichte Folienverbände benutzt werden.
Sensitive Pflaster, auch als hypoallergene oder hautfreundliche Pflaster bezeichnet, eignen sich vor allem für Kinder, Senioren sowie Allergiker oder Menschen mit einer Neurodermitis, deren Haut oftmals dünner und damit empfindlicher ist.
Sprüh-Pflaster sind eine praktische Alternative zu Klebepflastern und eignen sich besonders für vielbewegte Körperstellen wie Kniegelenke oder Ellenbogen. Ihr dünner Film haftet wie eine zweite Haut auf der Wunde, passt sich jeder Bewegung an und schützt auch kleine Schürfwunden und Verletzungen vor Bakterien, Schmutz und Wasser. Doch Vorsicht: Sprüh-Pflaster eignen sich nur für Wunden, die trocken und oberflächlich sind. Blutende und nässende Wunden sind tabu. Zudem polstern sie die Wunden nicht - wie herkömmliche Pflaster - ab.
Gelpflaster für besondere Wunden - Gelpflaster, auch bekannt als "Blasenpflaster", klebt man auf eine Blase. "Diese Pflaster sind mit einem Hydrokolloid-Gel versehen, das die Blase abpolstert und verhindert, dass sie aufgerieben wird. Außerdem nehmen sie - im Gegensatz zu herkömmlichen Pflastern - das Wundsekret der Blase auf, wenn sich diese öffnet, ohne die Wunde auszutrocknen", erklärt Brückner. Deshalb eignen sich Hydrokolloid-Pflaster auch gut für Schürf- und leichte Brandwunden sowie für chronische und langsam heilende Wunden. Diese speziell für die jeweiligen Wundarten vorgesehenen Pflaster unterstützen die körpereigene Wundheilung, indem sie für ein feuchtes Wund-Milieu sorgen. Außerdem kühlt das Gel leicht und lindert dadurch Schmerzen", ergänzt Brückner.
Die richtige Anwendung: Wie
Waschen Sie sich die Hände gründlich, bevor Sie ein Pflaster auf die Wunde kleben.
Reinigen Sie eine verschmutzte Wunde vorsichtig mit lauwarmem Leitungswasser, sterilen Wundreinigungspräparaten oder einer Kochsalzlösung aus der Apotheke.
Stark verschmutzte Wunden oder Biss- und Kratzwunden durch Tiere sollten nach der Reinigung mit einem Wund-Desinfektionsmittel desinfiziert werden.
Verwenden Sie ein Spezialpflaster nur für den vorgesehenen Zweck. So gehört zum Beispiel ein "Blasenpflaster" nicht auf eine Schnittwunde.
Achten Sie darauf, dass das Pflaster immer etwas größer ist als die Wunde.
Entfernen Sie das Pflaster vorsichtig - aber mit einem Ruck. Bei kleinen Kindern oder Menschen mit empfindlicher oder gereizter Haut können Sie auf der Klebestelle etwas Babyöl einwirken lassen oder das Kind in nicht zu warmem Wasser baden lassen. Danach lösen sich Pflaster leichter. Kleben Pflaster am Schorf, lassen sich diese mit in Babyöl getränkten Wattestäbchen ablösen.
Mit Wunden, die stark bluten oder "auseinanderklaffen", sollte der Haus- oder Kinderarzt kontaktiert werden.
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