Vier Millionen Flüchtlingskinder gehen nicht zur Schule

Ein syrisches Flüchtlingskind auf dem Weg zur Schule im libanischen Qab Elias. Foto: Wael Hamzeh/EPA
Ein syrisches Flüchtlingskind auf dem Weg zur Schule im libanischen Qab Elias. Foto: Wael Hamzeh/EPA

Genf (dpa) - Immer mehr Flüchtlingskinder haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in einem Bericht am Mittwoch mitteilte, waren Ende 2017 rund vier Millionen von ihnen betroffen.

Die Flüchtlingskinder könnten diese Bildungsdefizite in den seltensten Fällen wieder ausgleichen. Nur etwa ein Prozent hat demnach die Möglichkeit, einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen - verglichen mit 37 Prozent der Menschen weltweit.

«Ohne Bildung ist die Zukunft dieser Kinder und ihrer Gemeinschaften unwiderruflich zerstört», sagte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi laut Mitteilung. Bildung sei für die Flüchtlinge der Schlüssel zum Wiederaufbau ihrer Länder.

Grandi geht davon aus, dass sich die Situation trotz aller Anstrengungen weiter verschlechtert. 2017 hätten eine Million Flüchtlingskinder zusätzlich einen Platz auf einer Schulbank gebraucht. «Die Hälfte von ihnen hat einen Platz gefunden, die andere Hälfte geht nicht zur Schule», heißt es in dem Bericht.

Demnach besuchen nur rund 61 Prozent der Flüchtlingskinder Einrichtungen vergleichbar mit der Grundschule - im Vergleich zu 92 Prozent der Kinder weltweit. Nur 23 Prozent der Flüchtlingskinder besuchen danach auch eine weiterführende Schule, weltweit sind es 84 Prozent aller Kinder. Das UN-Flüchtlingshilfswerk fordert alle Staaten auf, Flüchtlingskinder im nationalen Bildungssystem zu integrieren und ihnen so die Chance auf gute Abschlüsse zu geben.