Vier Palästinenser durch israelische Kräfte im Westjordanland getötet

Israelische Sicherheitskräfte haben im besetzten Westjordanland drei Palästinenser getötet, die von israelischer Seite für die Tötung dreier britisch-israelischer Frauen vor einem Monat verantwortlich gemacht wurden.
Israelische Sicherheitskräfte haben im besetzten Westjordanland drei Palästinenser getötet, die von israelischer Seite für die Tötung dreier britisch-israelischer Frauen vor einem Monat verantwortlich gemacht wurden.

Israelische Sicherheitskräfte haben im besetzten Westjordanland drei Palästinenser getötet, die von israelischer Seite für die Tötung dreier britisch-israelischer Frauen vor einem Monat verantwortlich gemacht wurden. Die drei Männer seien am Donnerstagmorgen bei einem gemeinsamen Einsatz der Armee, der Polizei und des israelischen Geheimdienstes in Nablus im Westjordanland getötet worden, teilte der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Beth mit. Kurz darauf wurde eine Frau in Huwara getötet, die einen Soldaten nach israelischen Angaben mit einer Stichwaffe attackiert hatte.

Nach Angaben von Schin Beth sollen zwei der getöteten Männer aus Nablus für die Tötung der Frauen verantwortlich gewesen sein, ein dritter soll als Komplize geholfen haben. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas erklärte, die drei Männer seien Mitglieder ihres bewaffneten Arms gewesen.

Am 7. April waren im von Israel besetzten Westjordanland zwei israelisch-britische Schwestern aus der Siedlung Efrat bei einem Schusswaffenangriff getötet worden. Ihre Mutter erlitt bei dem Angriff schwere Verletzungen, denen sie später erlag.

Wenige Stunden nach dem Einsatz in Nablus meldete das palästinensische Gesundheitsministerium den Tod einer Palästinenserin in Huwara südlich von Nablus. Die 26-Jährige sei durch eine Kugel in die Brust getötet worden, hieß es. Nach Angaben der israelischen Armee hatte die Frau kurz zuvor einen Soldaten mit einer Stichwaffe angegriffen und "leicht verletzt"; danach sei sie getötet worden.

Huwara war der Schauplatz schwerer Ausschreitungen durch dutzende israelische Siedler im Februar, bei denen mehr als 350 Palästinenser verletzt und Dutzende von Häusern und Fahrzeugen in Brand gesteckt wurden. Die Ausschreitungen folgten als Vergeltungakt auf die Tötung von zwei israelischen Siedlern.

Die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt eskaliert seit Januar spürbar. Die Zahl der seit Anfang des Jahres getöteten Palästinenser liegt nun bei 106, unter ihnen militante Aktivisten, aber auch Zivilisten und Kinder. 19 Israelis, ein Ukrainer und ein Italiener wurden im selben Zeitraum getötet, wie aus offiziellen israelischen und palästinensischen Quellen hervorgeht.

loc/ju