Vietnam im Ausnahmezustand - Zahl der Todesopfer nach Taifun Yagi steigt auf 233

Rettungskräfte suchen nach Vermissten, nachdem eine Sturzflut nach dem Taifun «Yagi» in der vietnamesischen Provinz Lao Cai ein Dorf unter Schlamm und Schutt begraben hat.<span class="copyright">Duong Van Giang/VNA/AP/dpa</span>
Rettungskräfte suchen nach Vermissten, nachdem eine Sturzflut nach dem Taifun «Yagi» in der vietnamesischen Provinz Lao Cai ein Dorf unter Schlamm und Schutt begraben hat.Duong Van Giang/VNA/AP/dpa

Ein Taifun von historischer Zerstörungskraft hat Vietnam heimgesucht und dabei über 230 Menschenleben gefordert. Der Sturm hinterließ massive Schäden, zwang Millionen zur Flucht und beeinträchtigt nun auch globale Lieferketten.

Die Zahl der Todesopfer des Taifuns Yagi in Vietnam hat sich auf 233 erhöht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „AP“ brachte der Sturm, der am letzten Samstag auf Land traf, tagelange schwere Regenfälle mit sich, die vor allem im Norden Vietnams zu verheerenden Sturzfluten und Erdrutschen führten. Besonders betroffen ist die Provinz Lao Cai, wo das Dorf Lang Nu komplett weggespült wurde.

Humanitäre Hilfe und internationale Unterstützung

Der Taifun Yagi hat umfangreiche Zerstörungen hinterlassen, darunter 550 beschädigte Gesundheitseinrichtungen, 800 Schulen und über 100.000 Häuser. Unicef berichtet, dass mehr als 3 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Internationale Hilfe wird vorbereitet: Australien und Südkorea haben jeweils zwei Millionen Dollar zugesagt, während die USA über eine Million Dollar bereitstellen. Premierminister Pham Minh Chinh versprach bei einem Besuch in der betroffenen Region, unermüdlich nach den Vermissten zu suchen.

Auswirkungen auf die Industrie und globale Lieferketten

Laut dem „Independent“ hat der Taifun auch Fabriken in den nördlichen Provinzen wie Haiphong schwer getroffen, was internationale Lieferketten beeinträchtigen könnte. Unternehmen wie VinFast und Apple-Zulieferer sind betroffen.

Der Sturm war der stärkste, der das südostasiatische Land seit Jahrzehnten getroffen hat. Experten machen den Klimawandel für die zunehmende Stärke solcher Stürme verantwortlich.