Virales Tiktok: Seelöwen jagen hinter Strandbesuchern her

An einem Strand im kalifornischen San Diego haben zwei Seelöwen für Panik unter Badenden gesorgt, als die wilden Tiere plötzlich in Richtung der Menschen hüpften und robbten.

Zwei Seelöwen an der La Jolla Cove in San Diego, Kalifornien
Männliche Seelöwen können bis zu 400 Kilogramm schwer werden. Foto: Symbolbild / gettyimages

Zwei Seelöwen haben Strandbesucher*innen das Fürchten gelehrt: Ein inzwischen millionenfach geklicktes Tiktok-Video zeigt zwei der Meeresbewohner, wie sie auf einem Strand im kalifornischen San Diego für Panik sorgen.

Wer hat es auf wen abgesehen?

10,5 Millionen Mal wurde das kurze Video auf Tiktok schon angesehen: Es zeigt zwei Seelöwen, die im US-Bundesstaat Kalifornien über einen Strand hüpfen und dabei Dutzende Strandbesucher*innen vor sich her scheuchen.

Während sich viele einfach nur über das Gezeigte amüsieren, fragen sich andere: Wie können Mensch und Natur an solchen Orten koexistieren, ohne einander zu gefährden?

Dazu hat der Regionalableger NBC7 San Diego bei „SeaWorld“, einem maritimen Erlebnispark vor Ort, nachgefragt. Ein Sprecher ordnete das Video wie folgt ein. Seiner Meinung nach sind die Seelöwen nicht aggressiv den Menschen gegenüber, sondern der eine Seelöwe jagt den anderen: „Die Tatsache, dass ein Tier ins Wasser springt und es ihm das andere sofort gleichtut, zeigt, dass sie einander folgen.“

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Doch das solle keinesfalls bedeuten, dass die Tiere Menschen nicht gefährlich werden könnten. „Wir sollten vorsichtig sein und immer einen angemessenen Abstand einhalten. Weil sich Seelöwen oft den Stränden nähern, empfehlen wir, dass die Öffentlichkeit nie das Verhalten der Tiere stört.“

Ursache: Foto

Doch genau das könnte in diesem Fall passiert, zumindest ist das die Lesart der Urheberin des Videos. Ihr Name ist Charlianne Yeyna, sie hat den Clip auf Tiktok gestellt.

Im Interview mit NBC7 sagte sie: „Die beiden Tiere schliefen ganz ruhig am Strand, als eine Frau sich näherte, um ein Foto zu machen. Sie kam bis auf etwas über einen Meter heran, als der Seelöwe aufwachte und sofort mit seiner Jagd begann.“ Yeyna sei in dem Moment sehr besorgt gewesen um die Sicherheit der Menschen am Strand, denn überall in der Gegend würden Schilder hängen, die davor warnten, den Seelöwen zu nahe zu kommen.

Unverständnis in den Kommentaren

Der Strand, an dem sich der Vorfall ereignete, ist ganzjährig geöffnet. Das gilt aber nicht für jeden Abschnitt entlang der Küste in dieser Region. Vergangenes Jahr erst haben Behörden mehrere Strände saisonal geschlossen – von Anfang Mai bis Ende Oktober –, damit Tourist*innen und Strandbesucher*innen die Seelöwen nicht in der Aufzuchtzeit ihres Nachwuchses stören. Zuvor war es immer wieder zu entsprechenden Vorfällen gekommen.

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In den Kommentaren unter dem Tiktok-Video zeigen viele User*innen ihr Unverständnis. Viele schieben die Schuld Tourist*innen in die Schuhe, denn Menschen aus der Region würden genau wissen, dass sie die wilden Tiere in Ruhe lassen müssten.

Da heißt es etwa: „Es sind nur Tourist*innen, die an diesen Strand gehen.“ Oder: „Die Natur holt sich ihr Gebiet zurück.“ Und: „Sie müssen den Strand wieder schließen, ich verstehe nicht, wieso er überhaupt zum Baden freigegeben wurde.“ Dass keine Einheimischen für den Trubel gesorgt haben, wollen manche auch im Verhalten der Menschen im Video erkennen. Denn: „Vor einem Seelöwen davon zu rennen und dabei ins Wasser zu gehen, das scheint der schlimmste aller Fehler sein.“

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