Virus-Ausbruch in Andalusien - West-Nil-Fieber: Fünf Todesfälle in Sevilla schüren Ängste vor Ausbreitung
In der Region um die spanische Stadt Sevilla sind seit Jahresbeginn fünf Menschen an dem gefährlichen West-Nil-Virus gestorben. Zwei kürzliche Todesfälle haben die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung in Spanien verstärkt.
Seit Jahresbeginn sind bereits fünf Menschen in diesem Gebiet an dem Virus gestorben. Die letzten beiden Todesfälle ereigneten sich in Coria del Rio, einem Ort am Ufer des Guadalquivir-Flusses, wo zuvor in diesem Jahr eine weitere Person verstorben war. Die andalusische Regionalregierung teilte in der Nacht mit, dass in der Region zehn neue Fälle des West-Nil-Virus festgestellt wurden, was die Besorgnis weiter ansteigen ließ.
Klimawandel begünstigt weitere Verbreitung
Letzten Monat schlug das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) Alarm. Die Direktorin Andrea Ammon erklärte: „Europa erlebt bereits, wie der Klimawandel günstige Bedingungen für invasive Mückenarten schafft, die sich in zuvor nicht betroffenen Gebieten ausbreiten und mehr Menschen mit Krankheiten wie Dengue infizieren. Verstärkte internationale Reisen aus dengue-endemischen Ländern erhöhen ebenfalls das Risiko importierter Fälle.”
Das West-Nil-Virus, das durch die Culex-Mücke verbreitet wird, erreichte Spanien erstmals 2004, wobei hauptsächlich Pferde betroffen waren. Ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes und Krebs haben ein höheres Risiko, aber auch Kinder können Meningitis entwickeln. Feuchtgebiete und ländliche Schwimmbäder gelten als Gebiete, in denen die Mücken am häufigsten vorkommen.
Ausbreitung auch in anderen Teilen Europas
Derzeit verbreitet sich das West-Nil-Virus ebenfalls in Italien und Griechenland stark aus. Laut ECDC gab es im Zeitraum von Januar bis August 2024 über 30 Fälle in Griechenland, fünf Infizierte starben. Auch in Italien sind 25 Fälle und zwei Todesopfer bekannt. Für das Jahr 2023 stellte das ECDC 709 Infektionen und 67 Todesfälle fest.
Auch in Deutschland sind Infektionen möglich. Seit 2019 wurden hier Infektionen registriert, die durch Mückenstiche innerhalb des Landes übertragen wurden. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) bieten die klimatischen Veränderungen günstige Bedingungen für die Verbreitung des Virus in Deutschland. Von 2019 bis 2023 wurden insgesamt 55 Fälle gemeldet, wobei die Dunkelziffer höher liegen könnte. Zudem breitet sich die asiatische Tigermücke in Süd- und Westdeutschland aus, die potenziell weitere Viren übertragen kann.