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Volker Schlöndorff guckt weder «Tatort» noch Netflix

Viele Bücher: Volker Schlöndorff im Arbeitszimmer seines Hauses. Foto: Ralf Hirschberger
Viele Bücher: Volker Schlöndorff im Arbeitszimmer seines Hauses. Foto: Ralf Hirschberger

Er ist einer der bekanntesten Regisseure Deutschlands: Volker Schlöndorff hat früher Serien geschaut, greift heute aber lieber zum Buch.

Hamburg (dpa) - Volker Schlöndorff (80) hat nach eigenen Worten noch nie einen «Tatort» zu Ende gesehen. Das sagte der Regisseur kurz und knapp in einem Interview des Magazins «Stern» (Mittwoch).

Auch den Hype um Streamingdienste wie Netflix teilt der Filmemacher nicht - oder nicht mehr. «Das war mal meine Welt, als es anfing mit "Breaking Bad", "Homeland", "House of Cards" und "True Detective". Da habe ich sehr viel gesehen. In letzter Zeit bin ich nicht mehr so drauf. Ich lese lieber.»

Schlöndorff, der als erster deutscher Regisseur nach dem Zweiten Weltkrieg für die Verfilmung des Romans «Die Blechtrommel» von Günter Grass einen Oscar gewann, hat auch die Erfolgskomödie «Fack ju Göhte» nur «eine halbe, dreiviertel Stunde» angesehen, wie er dem Magazin sagte: «Sehr gute Unterhaltung, aber nicht mein Ding.»

Schlöndorff äußerte sich auch über sein Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, zu der er keinen regen Handy-Kontakt habe. «Ich habe eine Nummer, aber ich weiß nicht, ob die noch gültig ist. Es wäre mir seit zehn Jahren nicht in den Sinn gekommen, sie zu benutzen. Ich schreibe ihr oder nehme den Umweg über das Amt. Sie hat zu viel zu tun, als dass sie von mir einen Anruf braucht.»