Yahoo Nachrichten Volkssport der Deutschen - Auswandern - wohin, wann, wie: Alle Infos zum Leben der Deutschen im Ausland
Auswandern wird immer beliebter. Unter Rentnern, aber auch bei jüngeren Menschen. Was sind die Gründe dafür, dass Menschen Deutschland verlassen und wo zieht es sie hin?
2023 sind 265.000 Deutsche ausgewandert. Vor 20 Jahren waren es nur 150.000. Auswandern wird immer beliebter. Die klassischen Auswanderer verlassen Deutschland dauerhaft und suchen sich woanders eine neue Heimat.
Viele ziehen jedoch auch wegen eines Jobs ins Ausland und planen später zurückzukehren. Allein 2023 haben über eine Millionen Ausländer Deutschland verlassen. Das zeigt, dass nicht jeder Umzug für immer ist.
Deutsche Rentner zieht es immer öfter ins Ausland
Eine Bevölkerungsgruppe, die oft Deutschland in Richtung Ausland verlässt, sind Rentner. Laut den Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) leben immer mehr Rentner im Ausland. Seit 1997 hat sich die Zahl der Rentenzahlungen im Ausland um 58 Prozent gesteigert, berichtet die „Wirtschaftswoche“. In der Folge zahlt die DRV um die 1,7 Millionen Renten ins Ausland – das sind 6,6 Prozent aller Renten.
Die beliebtesten Länder unter deutschen Rentnern sind die Alpenländer. In der Schweiz leben 26.028 deutsche Rentner. In Österreich haben sich hingegen 27.630 niedergelassen. Spanien, die USA, Frankreich und die Niederlande sind ebenfalls sehr beliebt.
Als Rentner ins Ausland gehen, ist auch deshalb sehr beliebt, weil Deutschland kein Problem mit Rentenzahlungen ins Ausland hat. Denn die Bundesrepublik hat mit rund 20 Staaten ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen. In diesen Ländern wird die Rente zu 100 Prozent ausgezahlt.
Deutsche Expats zieht es vor allem in die USA
Wer wegen seinem Job Deutschland verlässt, wird Expat genannt. Der deutsche Auswanderer ist im Durchschnitt knapp 48 Jahre alt und damit älter als der weltweite Durchschnitt, der bei 44,2 Jahren liegt, berichtet „Capital“. Die meisten Expats sind liiert. Nur 31 Prozent aller deutschen Auswanderer sind Single. Die meisten Expats zieht es in die USA, aber auch die Schweiz ist ein beliebtes Ziel. Das geht aus dem Expat Insider von „InterNations“ hervor.
Berufstätige können an einigen Orten sogar mit einer Art Belohnung für das Auswandern rechnen, berichtet „Geo“. In Chile bekommen Zugezogene beispielsweise im Rahmen eines Start-up-Programms 13.800 Euro und ein einjähriges Arbeitsvisum. Wer hingegen in Sasketchewan, Kanada studiert und anschließend in der Provinz sieben Jahre lang arbeitet, darf sich über einen Bonus in Höhe von 14.400 Euro freuen.
Da viele Menschen, die während des Berufslebens auswandern, liiert sind und einige auch eine Familie haben, ist auch die Berücksichtigung von Kindern wichtig. Wenn eine Familie auswandert, spielt die Veränderung vor allem für die jüngeren Mitglieder der Familie eine große Rolle. Hier gilt: Je jünger die Kinder beim Auswandern sind, desto leichter gewöhnen sie sich an das neue Umfeld.
Skandinavien sticht bei Kinderbetreuung heraus
Finnland, Belgien und Schweden stechen aufgrund ihrer guten Kinderbetreuung heraus. Besonders teuer ist die Kinderbetreuung und die schulische Ausbildung hingegen in Ländern, wie der USA, China und Hong Kong.
Wer Deutschland verlassen möchte, kann sich bei Beratungsstellen in Deutschland informieren. Das Raphaelswerk und das Bundesverwaltungsamt können weiterhelfen.
Deutschland ist ebenfalls ein beliebtes Ziel
Deutschland ist auf der anderen Seite ebenfalls ein beliebtes Land für Auswanderer aus dem Ausland. Laut dem Statischen Bundesamt sind 2023 1,93 Millionen Menschen nach Deutschland gezogen. Viele Menschen kommen aufgrund von besserer beruflicher Perspektiven nach Deutschland. Hinter der Zuwanderung von vielen Menschen nach Deutschland stecken also ähnliche Gründe, die auch Deutsche dazu bewegt, ins Ausland zu ziehen.
Der stereotypische deutsche Auswanderer wird gerne mit Sonne und Meer in Verbindung gebracht. Doch das Lieblingsziel der Deutschen ist gar nicht Spanien oder Italien. Die meisten Deutschen zieht es vielmehr in ein Nachbarland. Die führt die Schweiz an.
