Volkswagen-Krise - „Wirtschaftsweise“ Grimm warnt vor staatlichen Rettungsversuchen bei VW
Die Ankündigung hat am Montag viele aufgeschreckt: Werkschließungen sind bei VW nicht länger ausgeschlossen. Doch die Politik sollte sich hier nicht einmischen, meint „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm.
Angesichts der Krise bei Volkswagen##chartIcon warnt die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm vor staatlichen Rettungsversuchen für bedrohte Standorte. „Der Staat sollte sich da raushalten“, sagte die Ökonomieprofessorin, die zum Beraterkreis der Bundesregierung gehört, der „Rheinischen Post“. „Es kann durchaus zu Werkschließungen kommen. Die Automobilindustrie ist in einem Strukturwandel.“
Grimm: Staat sollte Strukturwandel nur begleiten
Zwar habe der Staat durchaus eine Rolle, wenn es darum gehe, den Strukturwandel zu begleiten, räumte sie ein. „Direkt die Automobilindustrie zu retten, halte ich aber nicht für den richtigen Weg.“
Grimm ist Wirtschaftswissenschaftlerin und seit 2024 Professorin für Energy Systems and Market Design Lab (für Energiesysteme und Marktdesign) an der TU Nürnberg. 2020 wurde Veronika Grimm in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen. Seitdem ist sie „Wirtschaftsweise“.
VW will betriebsbedingte Kündigungen nicht länger ausschließen
Europas größter Autobauer Volkswagen hatte am Montag angekündigt, dass im Rahmen des Sparprogramms bei der Kernmarke VW Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger ausgeschlossen sind. Die seit 1994 geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung will VW aufkündigen. Sie schloss betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 aus. Gewerkschaft und Betriebsrat kündigten massiven Widerstand an.