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Von Menschen unbeobachtet: NASA misst gewaltige Asteroiden-Explosion über der Beringsee

Ein Meteoriteneinschlag wie jener im Dezember kommt nicht oft vor. (Symbolgrafik: Razvan25/Getty Images)
Ein Meteoriteneinschlag wie jener im Dezember kommt nicht oft vor. (Symbolgrafik: Razvan25/Getty Images)

Im Dezember sorgte ein Asteroid für eine imposante Explosion mit der Kraft von zehn Atombomben – und das nahezu gänzlich unbemerkt.

Laut der NASA explodierte im Dezember ein riesiger Feuerball über dem Beringmeer nahe der russischen Halbinsel Kamtschatka. Wie BBC berichtet, war es die zweitgrößte Meteoritenexplosion seit 30 Jahren – und die größte seit der Explosion über dem russischen Ort Chelyabinsk vor sechs Jahren.

Weil er aber über dem Meer explodierte, ging die Explosion nahezu unbemerkt über die Bühne. Dabei hatte es diese in sich – sie soll die zehnfache Kraft der Atombombe gehabt haben, die 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde.

Lindley Johnson, planetarischer Verteidigungsoffizier der US-Raumfahrtbehörde NASA, erklärte gegenüber BBC, dass ein Feuerball dieser Dimension nur dreimal in hundert Jahren erwartet wird.

“Ein paar Farbaufnahmen des Meteoriten, der im Dezember 2018 über den Nordpazifik geflogen ist, aufgenommen vom japanischen Himawari-Satelliten. Der Meteorit ist wirklich klar zu sehen – ein hellorangener Feuerball vor dem blau-weißen Hintergrund.”

Hohe Geschwindigkeit

Am 18. Dezember passierte der Feuerball zur Mittagszeit mit einer Geschwindigkeit von rund 32 Kilometern pro Sekunde die Atmosphäre – mit einer steilen Flugbahn von sieben Grad. Rund 25,6 Kilometer über der Erdoberfläche explodierte der Meteorit – mit einer imposanten Aufprallenergie von 173 Kilotonnen. “Das war rund 40 Prozent der Energiefreisetzung von Chelyabinsk, aber weil es über dem Beringmeer war, hatte es nicht denselben Effekt oder tauchte in den Nachrichten auf”, zitiert der Sender NASA-Mitarbeiter Kelly Fast.

Der Aufprall wurde von Militärsatelliten aufgezeichnet, die NSA wurde von der US Airforce informiert. Nachdem der Aufprall nicht weit weg von kommerziellen Flugrouten passierte, versuchten Wissenschaftler auch, Fluglinien zu kontaktieren, um mögliche Zeugen des Geschehens ausfindig zu machen.

“Probleme ohne Reisepass”

Meteoriten in dieser Größe werden “Probleme ohne Reisepass” genannt. Ein Aufprall auf der Erde hätte einen verheerenden Effekt auf ganze Regionen. 2005 wurde die NASA vom US-Kongress beauftragt, bis 2020 90 Prozent der erdnahen Meteoriten mit einer Größe von 140 Metern oder mehr ausfindig zu machen. Für Wissenschaftler ist ein Erreichen dieses Zieles unrealistisch: So soll es noch 30 Jahre dauern, bis diese Aufgabe tatsächlich erfüllt ist.

Der Vorfall über dem Beringmeer beweist, dass auch größere Objektive durchaus unbemerkt einschlagen können – dies zeigt, wie wichtig eine genaue Überwachung ist.