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Vor 60 Jahren gestohlen: Dieb schickt Handschellen an Polizei zurück

Jahrzehntelang hat ein Mann aus Los Angeles, im US-Bundesstaat Kalifornien, gestohlene Handschellen behalten: Jetzt wollte er das Unrecht wiedergutmachen. Auch, um seinen Enkeln ein gutes Vorbild zu sein.

Jahrzehntelang hat ein Mann die Handschellen der Polizei behalten (Symbolbild: Getty Images)
Jahrzehntelang hat ein Mann die Handschellen der Polizei behalten (Symbolbild: Getty Images)

Am 29. Januar hat die Polizeistation in West Valley, Los Angeles, ein Päckchen aus der Vergangenheit erhalten: darin Handschellen, 100 US-Dollar (umgerechnet rund 80 Euro) und ein Entschuldigungs-Brief.

Fotos davon hat die Behörde vergangene Woche auf ihrem Twitter-Kanal veröffentlicht, dazu die folgenden Worte: “Das ist kein gewöhnlicher Brief. Sondern eine Lektion, für die jemand mehr als 60 Jahre benötigt hat. Das zeigt, es ist nie zu spät, das Richtige zu tun.“

Opa ist ein Dieb?

Was aber hat der Verfasser, sein Name wurde vor Veröffentlichung des Briefes geschwärzt, falsch gemacht?

Davon erzählt der mittlerweile “74-jährige Großvater“ selbst. Seine Geschichte geht so: Vor über 60 Jahren saß er in einem Burger-Restaurant in seinem damaligen Wohnort Vista südlich von Los Angeles. Da eskalierte plötzlich ein Streit zwischen einem Polizisten und einem jungen “Rüpel“. Während der folgenden Handgemenge hat der Polizist seine Handschellen verloren, die der heutige Großvater – ohne darüber nachzudenken – schnell aufhob und einsteckte.

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Zwar hat er im Laufe der Zeit immer wieder Schuldgefühle gehabt, wenn er die Handschellen anschaute. Aber ändern wollte er daran nichts.

Bis kürzlich seine beiden Enkel im Alter von sechs und neun Jahren zu Besuch waren. Sie hatten zum Spielen ihre eigenen Plastik-Handschellen dabei. Um sie zu beeindrucken, holte Opa seine echten Handschellen hervor. Sofort fragten die Kinder, woher die denn stammten. Also erzählte er die Geschichte, seine Enkel aber waren nicht beeindruckt. Sondern fassungslos: Opa ist ein Dieb? Er erklärte, dass sein Verhalten falsch war. Aber er konnte es auch nicht rechtfertigen.

Kopie an die beiden Enkel

Seither macht er sich Vorwürfe und hat sich bei seiner Tochter und ihrem Mann, den Eltern der Kinder, entschuldigt.

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Sein Brief endet mit den Worten: “Ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken, was ich alles falsch gemacht habe. Deshalb schicke ich die Handschellen mit diesem Geständnis zurück. Zwar ist es an die Polizei adressiert, aber gleichzeitig an meine Enkel gerichtet. Ich werde beiden eine Kopie dieses Briefes schicken und hoffe, dass sie mich dann wieder in einem anderen Licht sehen können.“

Twitter hat schon vergeben

Zwar ist das nicht bekannt, aber zumindest die Kommentare auf Twitter fallen überwiegend positiv aus. Da heißt es: “Wow, was für eine ermutigender und aufrichtiger Brief.“ Oder: “Jetzt fehlt mir mein Großvater. Er hat dabei geholfen, mich zu der Frau zu machen, die ich heute bin. Er hatte immer einen guten Rat für mich.“ Und: “Was für eine schöne Geschichte. Glaubt an das Positive und es ist nie zu spät, um sich richtig zu verhalten.“

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