Vorfall in Südkorea - 21 Menschen verletzt - Elektro-Mercedes explodiert in Parkhaus
In Südkorea kam es zu einem folgenschweren Brand eines Elektroautos in einer Tiefgarage: Ein Mercedes EQE ging in Flammen auf, führte zu zahlreichen Verletzten und einem enormen Schaden. Experten fordern seit langem, den Brandschutz in Garagen zu verbessern.
Wie die „Korea Times“ und andere südkoreanische Medien berichten, brannte der Mercedes EQE in der Tiefgarage eines Appartement-Komplexes am Donnerstag in der Stadt Incheon an der Nordwestküste Südkoreas. Der EQE, der nicht mit dem Ladekabel verbunden gewesen sei, entzündete sich offenbar spontan. Das Feuer schlug sofort auf dutzende Autos über, mehr als 100 Menschen mussten aus dem Wohnkomplex evakuiert werden. Laut lokaler Medien wurden 21 Menschen verletzt und mussten wegen einer Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Mehr als 100 Fahrzeuge wurden zerstört.
Elektro-Mercedes explodiert im Parkhaus: 21 Verletzte mit Rauchvergiftung
Während die Zahl der Elektroautos in Südkorea gerade erst die Grenze von 500.000 Fahrzeugen überschritten hat, wurden seit 2018 bis 2023 laut „Korea Times“ in dem Land 72 Fälle von E-Auto-Bränden gemeldet. „Wir kooperieren vollständig mit den Behörden, um die exakte Ursache des Unfalls zu ermitteln“, zitiert die „Korea Times“ einen Mercedes-Sprecher in Südkorea. Während das Ergebnis noch aussteht, halten Experten wegen der Geschwindigkeit des Brandausbruchs einen technischen Defekt der Batterie für wahrscheinlich. Der jüngste Vorfall hat in dem Land eine Diskussion um die Sicherheit von Elekrofahrzeugen hervorgerufen. Im Fokus steht dabei auch der Hersteller der Batterie. Erste Medienberichte sprachen von CATL aus China - der Konzern hat dem aber mittlerweile widersprochen: Es handele sich nicht um eine Batterie des Unternehmens, teilte CATL mit.
Experten fordern speziellen E-Auto-Brandschutz in Garagen
Während bei Benzin- und Diesel-Fahrzeugen Brände vor allem bei älteren Fahrzeugen durch technischen Defekt oder in seltenen Fällen nach einem Unfall auftreten, ist das Problem bei E-Fahrzeugen - neben einem möglichen, aber ebenfalls sehr seltenen Akku-Feuer nach einem Crash - vor allem der Ladevorgang. Treten dabei technische Defekte auf, kann es schnell zu einem verheerenden Brand kommen, während das Auto unbeobachtet ist. Zudem steht der Wagen oft in der Garage oder direkt an einem Gebäude, die dann in Mitleidenschaft gezogen werden. Daneben ist in seltenen Fällen auch eine spontane Entzündung der Batterie möglich, mit der Folge eines „Thermal Runaways“, bei dem das Feuer von einer Zelle auf die anderen überspringt.
Feuerfeste Parkbuchten verhindern Brandausbreitung
Brandschutz-Experte Niki Traxel, ein Spezialist für den Umgang mit brennenden Lithium-Ionen-Batterien, sagte schon 2021 zu FOCUS Online : „Als Sicherheitsmaßnahme ist ein Abstand der Fahrzeuge voneinander während des Aufladens wichtig – denn während des Ladevorgangs ist das Risiko eines Brand-Zwischenfalls am größten.“ Wo sie noch nicht vorhanden seien, sollten spezielle Schutzmaßnahmen installiert werden: „Die ideale Sicherheitsvorkehrung wäre es, jedes Fahrzeug separat in einer eigenen feuerfesten Parkbucht zu laden – das gilt auch für Elektro-PKW in Tiefgaragen. Zusätzlich kann die Batterietemperatur überwacht werden. Rauchmelder können schon vor einem Feuer Ausgasungen aus der Batterie detektieren.“