Vorfall in Taiwanstraße: USA zeigt sich alarmiert

Washington (dpa) - Die US-Regierung hat sich nach Zwischenfällen mit China in der Meerenge der Taiwanstraße und über dem Südchinesischen Meer alarmiert gezeigt.

«Es wird nicht lange dauern, bis jemand verletzt wird. Das ist die Sorge bei diesen unsicheren und unprofessionellen Abfangaktionen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrat, John Kirby, am Montag. Er könne nicht für China sprechen, betonte er. «Aber wenn die Botschaft, die (Peking) zu senden versucht, lautet, dass wir nicht willkommen sind oder unsere Präsenz verringert werden muss (...), dann wird das nicht passieren.»

Zwischen China und den USA war es vor rund anderthalb Wochen über dem Südchinesischen Meer zu einem Zwischenfall mit zwei Militärflugzeugen gekommen. Die US-Regierung warf China ein «unnötig aggressives» Abfangmanöver vor. Und erst am Samstag meldeten die USA einen neuen Vorfall zwischen zwei Schiffen in der Taiwanstraße. Derartige Zwischenfälle könnten zu Missverständnissen führen, warnte Kirby. «Es braucht nicht viel, damit eine Fehleinschätzung oder ein Fehler gemacht wird und jemand verletzt werden kann.» Das sei inakzeptabel.

US-Präsident Joe Biden werde zu gegebener Zeit ein weiteres Gespräch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping führen, bekräftigte Kirby. «Und ich bin sicher, dass er dabei genauso offen mit Präsident Xi sprechen wird, wie er es in der Vergangenheit in Bezug auf unsere Sorgen getan hat.» Die Beziehungen zwischen den USA und China sind seit einiger Zeit auf einem Tiefpunkt. Für Streit sorgen auch Chinas Rückendeckung für Russlands Krieg in der Ukraine, Drohungen gegen Taiwan und der anhaltende Handelskrieg.