Vorschlag sorgt für Diskussionen - Brüssel plant rauchfreie Zonen im Freien - CDU-Minister kritisiert „Verbots-EU“

Zwei Raucher halten ihre Zigaretten zwischen den Fingern.<span class="copyright">Armin Weigel/dpa</span>
Zwei Raucher halten ihre Zigaretten zwischen den Fingern.Armin Weigel/dpa

Die Europäische Union will das Rauchen im Freien weiter einschränken. An Orten wie Bus- und Tramhaltestellen, in Freizeitparks, auf Liegewiesen, in Freibädern und vor öffentlichen Gebäuden sollen Raucher künftig auf ihre Glimmstängel verzichten müssen.

Laut einem Bericht von „Bild“   strebt die EU an, bis 2040 eine „rauchfreie Generation“ zu schaffen. Als Vorbild dient Großbritannien, das plant, das Rauchen vor Kneipen zu verbieten. Die EU-Kommission hat daher empfohlen, dass alle Mitgliedstaaten Rauchverbotszonen im Freien einführen.

Die EU argumentiert, dass der Tabakkonsum jährlich 700.000 Todesfälle in der EU verursacht, darunter Zehntausende durch Passivrauchen. Mit dem Rauchverbot im Freien soll die „Entnormalisierung des Konsums von herkömmlichen Tabakprodukten und neuen Produkten“ vorangetrieben werden, so die Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Kritik an den EU-Plänen

Hessens Europaminister Manfred Pentz (CDU) zeigt sich empört und spricht von einer „Verbots-EU“.Er äußerte gegenüber „Bild“ seine Bedenken: „Die EU steht seit Langem in der Kritik, sich in zu viele Lebensbereiche einzumischen. Open-Air-Rauchverbote gehören definitiv in diese Kategorie. Selbst wenn wir überall Rauchverbotsschilder aufstellen. Weder können wir das wirksam durchsetzen noch sollten wir das wollen.“

Pentz sieht den Plan der EU als Überregulierung: „Das grenzt an einen Spießrutenlauf für Raucher und geht einfach zu weit. Viele Bürger haben echte Existenzsorgen. Die EU ist gut beraten, sich mit diesen Sorgen zu befassen.“ In den kommenden Wochen wird über die Forderung im Europäischen Parlament abgestimmt.