Vorsicht vor der Schlafbeere: Bundesinstitut für Risikobewertung warnt

Die Schlafbeere ist in Deutschland für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schlägt jetzt jedoch Alarm und empfiehlt bestimmten Gruppen, die Einnahme der Heilpflanze zu unterlassen.

Manche Mittel aus der Natur können wahrlich Wunder wirken. Dazu gehört auch die Heilpflanze "Ashwagandha" oder auch "Schlafbeere" genannt. Die aus dem asiatischen und afrikanischen Raum stammende Pflanze wird hierzulande gerne gegen Angstzustände und Schlafstörungen eingenommen.

Jedoch ist die Einnahme der Pflanze nicht ganz ungefährlich. Einer aktuellen Meldung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nach sollten bestimmte Risikogruppen deshalb auf die Einnahme von Präparaten der Schlafbeere verzichten.

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Kräutertee
Kräutertee

Die Schlafbeere ist bei uns in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel, in Schlaftees oder auch in Kräutermischungen erhältlich. In ihr stecken viele entzündungshemmende Inhaltsstoffe und Vitamine, weshalb sie bei Schlaflosigkeit, Impotenz oder auch Entzündungen eingesetzt wird. Um die Wirkung zu entfachen, werden die Wurzeln und Blätter der Pflanze zu Pulver zerrieben. Die Blüten der Pflanze sind hingegen giftig und werden nicht verwendet.

Bereits seit 2012 betrachtet das BfR die Heilpflanze als kritisch. Der Grund: Die Wirkstoffe der Pflanze könnten negative Folgen für den Körper mit sich bringen. Schon damals hieß es, dass die Schlafbeere die Schilddrüsenfunktion beeinflussen könnte. In den letzten Jahren stellte sich zudem in klinischen Studien heraus, dass die Pflanze Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder auch Schwindel hervorrufen kann.

Berichte aus dem letzten Jahr, die bei einigen Patienten neben Leberschäden sogar zu Leberversagen aufgezeichnet haben, veranlassten die BfR zu einer verschärften Risikobewertung für einzelne Zielgruppen.

Schädlich: Diese Gruppen sollten auf die Heilpflanze verzichten

Schwangere Frau
Schwangere Frau

Grundsätzlich sollten Menschen mit akuten oder früheren Lebererkrankungen die Heilpflanze meiden. Auch Kinder und Schwangere sollten auf die Einnahme der Schlafbeere verzichten.

Doch auch in Kombination mit anderen Medikamenten kann das Präparat schädlich sein. Personen, die außerdem noch Blutdrucksenker, Antidiabetika oder Medikamente zur Stärkung des Immunsystems zu sich nehmen, könnten ebenfalls von den Nebenwirkungen betroffen sein. Dabei gibt es laut dem BfR auch keine Dosis, die als sicher angesehen werden kann.

"Bei den Heilpflanzenauszügen oder Heilpflanzen, die im Produkt verwendet werden, gibt es gesetzlich keine definierten Mengen, welche Mengen enthalten sein dürfen.", so Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern.

Ein weiteres Problem ist, dass die Hersteller auf die möglich Risiken nicht hinweisen müssen. Dadurch, dass die Nahrungsergänzungsmittel in der Europäischen Union als Lebensmittel eingestuft werden, benötigen sie zudem keine Zulassung und können einfacher verkauft werden.

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