„Vorspiel zu einem Atomkrieg“ - USA und Südkorea beginnen gemeinsame Militärübungen

Auf diesem 2023 vom südkoreanischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Foto feuert ein K1A2-Panzer der südkoreanischen Armee, während der gemeinsamen Militärübung «Ulchi Freedom Shield» zwischen Südkorea und den USA, auf einem Übungsgelände.<span class="copyright">dpa / South Korea Defnese Ministry / AP</span>
Auf diesem 2023 vom südkoreanischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Foto feuert ein K1A2-Panzer der südkoreanischen Armee, während der gemeinsamen Militärübung «Ulchi Freedom Shield» zwischen Südkorea und den USA, auf einem Übungsgelände.dpa / South Korea Defnese Ministry / AP

Die Streitkräfte der USA und Südkoreas haben ihre jährliche große Militärübung zur Abschreckung Nordkoreas begonnen. Nordkorea wertet die Manöver als „provokative Kriegsübungen“.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Bedrohung durch Nordkorea haben die USA und Südkorea am Montag mit ihrer jährlichen gemeinsamen Militärübung begonnen. Mit dem bis zum 29. August andauernden Manöver sollen „realistische Bedrohungen in allen Bereichen“ simuliert werden, darunter nordkoreanische Raketen und GPS-Störungen, teilte der südkoreanische Generalstabschef am Montag mit. Die Übungen sollen zudem die Fähigkeiten zur Verteidigung gegen „Massenvernichtungswaffen“ stärken.

Müllballons und Drohnen

Nach Angaben der Armee nehmen an dem Manöver „Ulchi Freedom Shield“ etwa 19.000 südkoreanische Soldaten teil. Einzelheiten zur Teilnahme der USA wurden nicht genannt. In der südkoreanischen Hautstadt Seoul sind zudem Zivilschutzübungen geplant, um besser auf Angriffe durch nordkoreanische Müllballons und Drohnen vorbereitet zu sein.

In den vergangenen Monaten hatte Pjöngjang regelmäßig mit Müll beladene Ballons über die Grenze geschickt - eigenen Angaben zufolge als Reaktion auf Propagandaballons südkoreanischer Aktivisten.

Nordkorea reagiert scharf auf Militärübungen

Das nordkoreanische Außenministerium hat die Militärübungen am Sonntag als „provokative Kriegsübungen“ und „Vorspiel zu einem Atomkrieg“ kritisiert. In der Vergangenheit hatte Nordkorea immer wieder mit harten Gegenmaßnahmen gegen Militärübungen der USA und Südkoreas gedroht. Washington und Seoul weisen Vorwürfe Pjöngjangs zurück, wonach sie mit den Manövern angeblich einen Angriff vorbereiten.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten - auch die taktischer Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit. Seit Langem zählen dazu auch gemeinsame Militärmanöver.