Vulkan auf Island: Erde brodelt weiter unter Grindavik - 7 Tage nach Evakuierung
Eine Woche ist es jetzt her, dass der Ort Grindavik wegen der Gefahr eines Vulkanausbruchs komplett evakuiert wurde. Viele Bewohnerinnen und Bewohner haben seither Habseligkeiten aus ihren Häusern gerettet. Eine Frau sagte aber am Freitag, sie habe zu viel Angst, um nach Hause zurückzukehren.
Im Gespräch mit dem britischen Fernsehsender Sky News erklärte die in Grindavik lebende Lilja Ósk Sigmarsdóttir, sie fürchte sich vor dem Erdbeben und sie wolle nicht in ihre Heimatstadt zurückkehren.
Lilja ist mit ihren Kindern nur mit einem Fotoalbum aus der Ortschaft geflohen, nachdem sie die vielen starken und weniger starken Beben miterlebt hatte.
Die Einwohner von Grindavik im Südwesten Islands - etwa 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik - hatten am vergangenen Samstag ihre Häuser verlassen, nachdem die zunehmende Besorgnis über einen möglichen Vulkanausbruch die Zivilschutzbehörden veranlasst hatte, den Notstand in der Region auszurufen.
Die Polizei beschloss, die Stadt zu evakuieren, nachdem sich die jüngsten seismischen Aktivitäten in dem Gebiet nach Süden in Richtung auf Grindavik bewegten. Ein Korridor aus Magma, also halb geschmolzenem Gestein, brodelt nun unter der Gemeinde, so das isländische Wetteramt.
Am Freitag zeigten Luftaufnahmen große Risse, die sich im Zickzack durch die Straßen von Grindavik zogen und viele Häuser nur knapp verfehlten.
Die Evakuierung erfolgte, nachdem die Region mehr als zwei Wochen lang täglich von Hunderten kleiner Erdbeben erschüttert worden war, während Wissenschaftler die Ansammlung von Magma in einer Tiefe von etwa 5 Kilometern (3,1 Meilen) überwachen.
Die Besorgnis über einen möglichen Ausbruch war gewachsen, als ein Erdbeben der Stärke 4,8 die Region erschütterte und das international bekannte geothermische Resort Blaue Lagune vorübergehend schließen musste.