Vulkan auf Palma nach kurzer Pause mit voller Wucht zurück

Acht Tage nach seinem Ausbruch ist der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma am Montag plötzlich verstummt. Jetzt ist er zurück und die Lava rollt auf das Meer zu, dort können giftige Dämpfe entstehen.

In der Live-Übertragung des spanischen Fernsehens war nur noch Hundegebell, Autohupen und Vogelstimmen zu hören. Hoffnung kam auf, dass der Vukan auf der Kanareninsel jetzt Ruhe geben würde. Aber nach einer kurzen Pause von etwa zwei Stunden war wieder das Grollen und Fauchen des Cumbre Vieja zu hören.

Über dem Vulkankegel stand wieder eine große schwarze Wolke, und es trete auch Lava aus, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Vulkanologen hatten zuvor betont, dass kurze Unterbrechungen eines Vulkanausbruchs nichts Ungewöhnliches seien.

Zuletzt waren in der Ortschaft Todoque die Kirche San Pio X und Wohnhäuser vom Lavastrom überrollt und vollständig zerstört worden. Im Fernsehen war zu sehen, wie der weiße Glockenturm eingehüllt in eine riesige Rauchwolke umstürzte. Zuvor waren die meisten sakralen Gegenstände wie Kruzifix, Heiligenstatuen und Bilder in Sicherheit gebracht worden. Der große Altar allerdings konnte nicht mehr gerettet werden.

Lava 800 Meter vom Meer entfernt - Warnung vor giftigen Dämpfen

Der Lavastrom aus dem Vulkan in der Cumbre Vieja näherte sich unterdessen weiter dem Meer. Er sei nur noch gut 800 Meter von der Westküste der kleinen Insel entfernt, berichtete die Zeitung "La Vanguardia".

Ausgangssperre für mehrere Ortschaften

RTVE berichtete, die Behörden hätten deshalb für mehrere Ortschaften eine Ausgangssperre verhängt. Bei dem Kontakt der um die 1.000 Grad heißen Lava mit dem salzigen Meerwasser könnten sich giftige Dämpfe bilden, hieß es zur Begründung.

Die Menschen sollten Fenster und Türen geschlossen halten, die giftige Dämpfe können Salzsäure enthalten.

Der Flughafen der Insel im Nordwesten der Kanaren wurde nach Angaben der Betreibergesellschaft Aena inzwischen wieder freigegeben. Die Landebahn habe von Vulkanasche gesäubert werden können, schrieb das Unternehmen auf Twitter.

Am Mittag waren auf der Internetseite von Aena zwei Flüge der Fluggesellschaft Binter jeweils von und zu der Insel angezeigt.

Am Mittag waren auf der Internetseite von Aena zwei Flüge der Fluggesellschaft Binter jeweils von und zu der Insel angezeigt. Andere geplante Flüge wurden als gestrichen angezeigt. Alternativ konnten Reisende auch auf Fähren Richtung Teneriffa ausweichen, bei denen es jedoch lange Warteschlangen gab.