Vulkanausbrüche in Sizilien: Region erwägt Ausnahmezustand

Vulkanausbrüche in Sizilien: Region erwägt Ausnahmezustand

Wegen des Ausbruchs des Ätna mußte der Flughafen Catania zeitweise geschlossen werden. Die Landebahn war aufgrund des Vulkanascheregens unbenutzbar. Am Freitagnachmittag konnte der Flughafen seinen Betrieb mit Einschränkungen wiederaufnehmen.

Der Ätna, der höchste aktive Vulkan Kontinentaleuropas, ist einer der aktivsten Vulkane Europas. Am Dienstag begann er Lavaströme seinen 3.320 Meter hohen Kegel auf der italienischen Insel Sizilien hinabzuschicken.

Der Ausbruch erfolgte um den „Cratere Voragine“, einen der vier Gipfelkrater des Ätna. Er resultierte in einen 4.500 Meter langen Lavastrom. Wissenschaftler des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) überwachen den Vulkan ständig und verfolgen die Entwicklung der Eruptionsaktivität genau.

 

 

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Die italienische Zivilschutzbehörde hob die Alarmstufe für das Gebiet von Grün auf Gelb an.

Ausbruch des Ätna auf der italienischen Insel Sizilien, 2. Juli 2024
Ausbruch des Ätna auf der italienischen Insel Sizilien, 2. Juli 2024 - Emilio Messina

Der Zivilschutz warnte, dass dies kein Einzelfall sei: „Italien hat zusammen mit Island die größte Konzentration aktiver Vulkane in Europa und liegt weltweit an der Spitze, was die Zahl der Einwohner angeht, die vulkanischen Risiken ausgesetzt sind“, hieß es in einer Erklärung. „In Süditalien gibt es aktive oder potenziell aktive Vulkane mit unterschiedlichem Gefährdungsgrad.“

Ätna-Ausbruch, ein übliches Phänomen

Die Ereignisse der vergangenen Tage gelten für den Ätna, einen der aktivsten Vulkane der Welt, als normal. Die Gipfelaktivität kann mit wenigen Unterbrechungen jahrelang andauern, wobei die Abstände zwischen den Ausbrüchen zwischen einigen Monaten und etwa zwanzig Jahren variieren können. In den letzten 40 Jahren betrug die durchschnittliche Zeitspanne zwischen den Ausbrüchen zwei Jahre.

Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung von Catania

Das Naturschauspiel bringt für die Anwohner zahlreiche Unannehmlichkeiten mit sich. Der Bürgermeister von Catania, Enrico Trantino, erliess eine Verordnung, die die Nutzung von Fahrrädern und Motorrädern für 48 Stunden untersagt und die Höchstgeschwindigkeit von Fahrzeugen auf allen Gemeindestraßen auf 30 km/h begrenzt. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass der aus Privaträumen gesammelte Vulkansand in kleinen Behältern in der Nähe von Häusern deponiert wird.

Ausbruch, Kraft und Naturschauspiel

Der Ätna, der größte aktive Vulkan Europas, zeigte kürzlich seine ganze Stärke bei einem Ausbruch mit einer Höhe von über 5 km. Der Ascheregen bedeckte den Südosthang des Vulkans mit einer grauen Decke, legte lokale Aktivitäten lahm und ist eine Belastung für die Bevölkerung.

Auch der Vulkan Stromboli erwacht

Eine Luftaufnahme des Vulkans Stromboli während der Eruptionsaktivität in Süditalien im Februar 2007
Eine Luftaufnahme des Vulkans Stromboli während der Eruptionsaktivität in Süditalien im Februar 2007 - FRANCESCO SAYA/AP

Gleichzeitig erwachte auch der Stromboli. Der Vulkan ist für seine regelmäßigen und spektakulären Explosionen bekannt. Jetzt erzeugte er eine surreale Atmosphäre mit Funken und Donner, die den Himmel erhellten. Die Behörden ergriffen Sicherheitsmaßnahmen, um Anwohner und Touristen zu schützen, und sperrten Straßen planten Evakuierungen.

Der Katastrophenschutz gab eine Warnung für Stromboli heraus.