Vulkanausbruch auf Hawaii: Touristen machen gefährliche Selfies

Spritzende Lava ist brandgefährlich: Dieser Mann trotzt den Gefahren des Vulkans Kilauea für ein Selfie. (Bild: Getty Images/Mario Tama)
Spritzende Lava ist brandgefährlich: Dieser Mann trotzt den Gefahren des Vulkans Kilauea für ein Selfie. (Bild: Getty Images/Mario Tama)

Seit Tagen tobt der Vulkan Kilauea auf Hawaii, dabei gefährden Lava, Rauch und Asche die unmittelbare Umgebung und ihre Bewohner. Unbeirrbare Touristen machen dennoch gefährliche Selfies!

Der Kilauea ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und hält derzeit die Bewohner der hawaiianischen Hauptinsel „Big Island“ in Atem. Bewohner und Touristen sind aufgerufen, sich dem Naturspektakel auf keinen Fall zu nähern: Zu gefährlich sind die potentiellen Auswirkungen. 2000 Bewohner mussten ihre Häuser bereits verlassen, andere mussten per Hubschrauber gerettet werden, nachdem ihre Häuser von Lavamassen umzingelt waren, berichtete der „Honolulu Star Advertiser“. Irre Selfie-Touristen trotzen der Vernunft und fotografieren sich vor den gigantischen Rauchwolken für spektakuläre Urlaubsbilder.

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Davor warnen die Behörden aber ausdrücklich: Denn wenn Lava auf Wasser trifft, entsteht durch eine chemische Reaktion eine hochgiftige Rauchwolke namens „Laze“. Laut der amerikanischen Behörde „United States Geological Survey“ forderten die gefährlichen Gase dieser Wolke bereits Todesopfer. Ohne Gasmaske sollte man sich ihr auf keinen Fall nähern.

Diese Selfie-Touristen sollten auf jeden Fall Gasmasken tragen: Wenn die Lava auf Wasser trifft, entsteht die giftige „Laze“-Rauchwolke. (Bild: AP Photo/Jae C. Hong)
Diese Selfie-Touristen sollten auf jeden Fall Gasmasken tragen: Wenn die Lava auf Wasser trifft, entsteht die giftige „Laze“-Rauchwolke. (Bild: AP Photo/Jae C. Hong)

Neben dem giftigen Rauch ist auch die Lava ein ständiger Gefahrenherd. Zwischen 800 und 1200 Grad heiß ist die Feuermasse, die aus 22 Rissen des Berges dringt. Derzeit legt sie dabei in einer Stunde 274 Meter zurück und zerstört alles, das ihr in den Weg kommt. Ein Bewohner der Insel wurde von hochspritzender Lava bereits schwer verletzt: Auf dem Balkon seines Hauses sitzend erwischte den Mann ein kochender Brocken Lava am Schienbein und zertrümmerte dabei sein Bein, berichtete „Hawaii News Now“ am Samstag. Auch TV-Reporter und Kamerateams spielen bei ihrer Berichterstattung wenige Meter neben dem Lavafluss buchstäblich mit dem Feuer.

Neben Lava und Rauchwolke ist auch die Asche gefährlich für Menschen. Derzeit treibt die Wolke etwa 10.000 Meter über dem Wasserspiegel und produziert ständig leichten Ascheniederschlag. Dieser könnte sich verschlimmern, sobald der derzeit anhaltende leichte Regen aufhört.

Die Lavamassen bleiben unberechenbar: Die Behörden warnen daher ausdrücklich davor, sich den Naturgewalten für ein Foto zu nähern. Wie lange der Vulkan noch sein Unwesen treiben wird, kann derzeit niemand mit Sicherheit sagen. Bei den derzeitigen Explosionen könnte es sich erst um den Anfang handeln.