VW in der Krise: Jetzt drohen Werksschließungen und Stellenabbau

Volkswagen plant einschneidende Sparmaßnahmen und Anpassungen in deutschen Werken. Welchen Standorten sogar eine Schließung drohen könnte, lesen Sie hier.

Volkswagen steht vor großen Herausforderungen in der Umstellung zur Elektromobilität. Viele Werke sind nicht ausgelastet und die Kosten steigen. Wie die "Tagesschau" berichtet, plant der Konzern nun harte Einschnitte. Besonders ungewiss ist die Zukunft einiger Standorte in Niedersachsen.

Der Konzern betont, dass eine Schließung des Hauptstandorts Wolfsburg nicht zur Debatte steht. Allerdings sind umfangreiche Stellenkürzungen durchaus denkbar. In Wolfsburg, dem Herzstück von VW, arbeiten derzeit rund 40.000 Menschen in der Verwaltung und 30.000 in der Produktion von Verbrenner-Modellen wie dem Golf und dem Tiguan. Pläne, den ID.3 ebenfalls hier zu produzieren, wurden auf Eis gelegt.

Im Rahmen von Sparmaßnahmen soll der Verwaltungsapparat um etwa 20 Prozent verkleinert werden. Diese Entscheidung ist Teil eines größeren Effizienzprogramms, um die Ausgaben zu senken und die Zukunft des Standorts zu sichern.

Umbruch in anderen VW-Standorten

Zu sehen ist das Volkswagen-Logo.
Zu sehen ist das Volkswagen-Logo.

Auch andere VW-Standorte wie Hannover und Emden erleben Unsicherheiten. In Hannover wird der VW-Bus T6 noch produziert, jedoch auch schon der elektrische ID.Buzz. Trotz hoher Investitionen ist die Auslastung der Werke in Emden und Hannover nicht zufriedenstellend. Rund 1.000 Leiharbeiter erhielten keine Anschlussverträge, und Nachtschichten wurden gestrichen.

Zwickau, das erste vollständig auf E-Mobilität umgerüstete Werk, kämpft ebenfalls mit geringer Auslastung. Hier laufen die Modelle ID.3 und ID.4 vom Band, jedoch bleiben die Produktionszahlen hinter den Erwartungen zurück. Zukünftig sollte Wolfsburg Zwickau unterstützen, doch derzeit gibt es keine ausreichenden Aufträge.

Kleine Standorte vor dem Aus? So schätzen Experten die Lage bei VW ein

Die kleineren Werke wie Osnabrück blicken ebenfalls mit Unsicherheit in die Zukunft. Mit 2.300 Beschäftigten ist dieser der kleinste Standort in Niedersachsen und produziert aktuell die Porsche-Modelle Cayman und Boxster sowie das T-Roc Cabrio. Die Zukunftspläne für eine elektrische Porsche-Version sind noch unklar.

Auch in Braunschweig, Kassel und Salzgitter befindet sich VW mitten im Wandel. Salzgitter produziert noch Motoren und bereitet sich auf die Inbetriebnahme der ersten Batteriezellfabrik vor. Kassel stellt Antriebe für E-Motoren her, während Braunschweig Batteriesysteme und andere Komponenten produziert.

Trotz der Bemühungen von VW, Standorte zu erhalten, warnen Experten vor möglichen Schließungen. Besonders die gläserne Manufaktur in Dresden mit rund 300 Beschäftigten sei besonders gefährdet. Die durchschnittliche Werksauslastung liegt derzeit bei nur etwa 70 Prozent, was das Konzernergebnis belastet.

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