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Kurs Europa - Schalke muss vor den Wölfen zittern

Der VfL Wolfsburg hat dem 1. FSV Mainz 05 die Karnevalsparty gründlich verdorben und in der Bundesliga zum Überholmanöver angesetzt.

Die Wölfe besiegten die Rheinhessen völlig verdient mit 4:0 (2:0) und pirschten sich durch den dritten Sieg binnen einer Woche bis auf zwei Punkte an den FC Schalke 04 heran, der auf dem letzten Europapokal-Platz steht. (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen)

Der Trend ist auf der Seite von Wolfsburg

Während die Konkurrenten am Wochenende patzten, schraubte die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner ihre kleine Erfolgsserie auf zehn Punkte aus den letzten vier Ligaspielen.

"Wir sind rausgegangen und wollten das Spiel unbedingt gewinnen, mit einer Selbstverständlichkeit haben wir auch den Ball laufen lassen und den Gegner, wir haben unsere Tore auch herausgespielt", schwärmte der zweifache Torschütze Renato Steffen bei Sky und fügte an: "Es hat sehr Spaß gemacht, heute Fußball zu spielen."

Der Aufwärtstrend des VfL steht im krassen Gegensatz zu dem Lauf der Schalker, die sich im freien Fall befinden.

Die heftige 0:5-Klatsche, die das Team von Trainer David Wagner am Samstag gegen RB Leipzig hinnehmen musste, war bereits das fünfte Spiel in Folge, dass die Königsblauen nicht gewinnen konnte. In diesen Partien konnte S04 nur ein einziges Tor erzielen. Zum Vergleich: Wolfsburg netzte in den letzten fünf Spielen ganze 13 Mal.

Durch den Sieg gegen Mainz ist der VfL endgültig in Schlagdistanz zu den Schalkern, das Torverhältnis ist nun sogar genau um die vier Tore besser, die gegen Mainz erzielt wurden. Der Trend ist klar auf der Seite der Wölfe, vor denen Wagner und Co. nun zittern müssen. Am vorletzten Spieltag ist Wolfsburg auf Schalke zu Gast. Dann könnt es zu einem echten Endspiel um Europa kommen.

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Gegen die 05er war es Josip Brekalo, der per Fernschuss (21.) zum 1:0 für die Gastgeber traf. Steffen (45. und 68.) und Yannick Gerhardt (49.) sorgten am Sonntagabend für einen Wolfsburger Kantersieg. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse)

Glasner war nach der Partie zufrieden: "Es war ein super Tor von Josip und nach der Halbzeit haben wir nachgelegt. Dann haben wir gesehen, dass die Spieler große Freude hatten nach vorne zu spielen, wir hatten richtig schöne Kombinationen, haben super Tore erzielt. So war es natürlich ein sehr, sehr schöner Abend für uns."

Mainz erwischt einen guten Start

Bei den Mainzern herrschte dagegen Katerstimmung. Wenige Stunden vor dem Rosenmontagszug, an dem das Team von Achim Beierlorzer zum Wochenstart ab 11.11 Uhr geschlossen mitfahren will, mussten sie einen herben Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt einstecken. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz schmolz am Wochenende auf zwei Punkte. (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)

Dabei waren die Mainzer mit viel Enthusiasmus in die Partie in der Autostadt gegangen. "Wenn wir einen guten Tag haben, es im Kollektiv richtig machen, dann haben wir unsere Chancen und können punkten", hatte Beierlorzer angekündigt und nach vier Punkten aus den vorherigen beiden Spielen auch in Wolfsburg "Offensiv-Power" versprochen.

Die FSV-Spieler ließen zunächst Taten folgen und legten los wie die Feuerwehr. Wolfsburg schien drei Tage nach dem Europa-League-Spiel gegen Malmö FF (2:1) mit den Gedanken noch gar nicht auf dem Platz, da hatte Mainz nach fünf Minuten bereits vier Torschüsse und sechs (!) Ecken auf dem Konto. Danach war es mit der Herrlichkeit allerdings vorbei.

Wolfsburg eiskalt

Der stürmischen Anfangsphase der Gäste folgte ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen, aber kaum zwingenden Aktionen vor den Toren. Bezeichnenderweise war es ein Weitschuss, der die Hausherren erstmals jubeln ließ. Brekalo, der schon gegen Malmö getroffen hatte, nahm aus rund 25 Metern Maß und versenkte den Ball im rechten oberen Torwinkel.

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In der Folge machten die Niedersachsen nicht mehr als nötig - und erzielten ihre Tore genau zum richtigen Zeitpunkt. Direkt vor der Pause war es Steffen, der die Konfusion in der Mainzer Hintermannschaft ausnutzte und den Ball nach einem Missverständnis zwischen Moussa Niakhate und Keeper Robin Zentner aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie drückte. Kurz nach der Pause hatte Gerhardt keine Mühe, eine flache Hereingabe von Daniel Ginczek ins Tor zu bringen.

Danach war die Luft auf Mainzer Seite endgültig raus. Wolfsburg, das sich gedanklich schon auf das Europacup-Rückspiel am Donnerstag in Schweden einstimmen konnte, hatte bei strömendem Regen weitere Gelegenheiten und erhöhte nach einem starken Solo von Steffen sogar noch auf 4:0.