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WADA nach Doping-Enthüllungen der ARD «sehr alarmiert»

Die WADA reagierte nach den Doping-Anschuldigen und will die Vorwürfe überprüfen. Foto: Daniel Karmann

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist entsetzt über die Anschuldigungen gegen den Leichtathletik-Weltverband (IAAF), eine große Zahl von Sportlern mit auffälligen Blutproben nicht sanktioniert zu haben.

«Das ist sehr alarmierend», hieß es in einer WADA-Erklärung am Sonntag zur ARD-Dokumentation «Geheimsache Doping: Im Schattenreich der Leichtathletik».

Die ARD und die «Sunday Times» haben eine Liste mit 12 000 Bluttests von rund 5000 Leichtathleten aus den Jahren 2001 bis 2012 ausgewertet, die nach ihren Angaben aus der IAAF-Datenbank stammt. Wie die Analyse angeblich ergab, ist die Zahl der dopingverdächtigen Leichtathleten erheblich. Ein Großteil dieser Athleten, darunter zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister, ist dafür nicht belangt worden. «Nur gegen ein Drittel von ihnen läuft ein Verfahren oder sie sind bereits gesperrt. Die restlichen zwei Drittel sind nie überführt worden», hieß es in einer ARD-Mitteilung.

«Wir sind entsetzt über das Ausmaß der Anschuldigungen. Das Fundament eines jeden sauberen Athleten weltweit wird erneut erschüttern», sagte WADA-Präsident Craig Reedie am Rande des Kongresses des Internationalen Olympischen Komitees in Kuala Lumpur. «Diese Vorwürfe werden sofort an die unabhängige WADA-Kommission für weitere Untersuchungen übergeben.» Das Gremium unter dem Vorsitz des früheren WADA-Präsidenten Richard Pound war schon nach einer im Dezember ausgestrahlten ARD-Doku über angeblich systematisches Doping in Russland mit Untersuchungen beauftragt worden.

Erklärung der WADA