Waffengewalt an Schulen: Aussage eines Fünftklässlers rührt zu Tränen

Waffengewalt an Schulen ist in Amerika leider alltäglich. Das Florida-Massaker ist das jüngste Beispiel, bei dem 17 Menschen durch Schusswaffen sinnlos ihr Leben verloren. Als eine Mutter ihren Sohn, einen Fünftklässler, auf den Ernstfall ansprach, gab er ihr eine Antwort, die ihr das Herz brach.

Dez Benard – 10 Jahre alt und schon so erwachsen (Bild: Facebook/Tanai Benard)
Dez Benard – 10 Jahre alt und schon so erwachsen (Bild: Facebook/Tanai Benard)

Mit einem legal erworbenen Sturmgewehr tötete der 19-jährige Nikolas Cruz kürzlich an seiner ehemaligen Highschool in Parkland, Florida, 17 Menschen. Während die Welt schärfere Waffengesetze fordert, werden an US-Schulen Notfallübungen durchgeführt. Übungen, die den Schülern demonstrieren sollen, wie sie sich im Falle eines Amoklaufes zu verhalten haben. An solch einer Sicherheitsübung nahm auch Dez Benard teil, ein Fünftklässler.

Als er nach der Schule nach Hause kam, wollte seine Mutter wissen, wie die Übung lief, um sicherzustellen, dass er und seine Freunde das Thema auch wirklich ernstnehmen. Seine Antwort trieb ihr die Tränen in die Augen. Ihre Geschichte teilte sie auf Facebook.

“Also, erzähl mir, was du tun sollst“, forderte Tanai Benard ihren Sohn auf. “Der Lehrer muss die Tür zumachen und verschließen. Mit schwarzem Papier soll er dann das Fenster an der Tür abkleben“, erklärte Dez. “Danach sollen ich und drei weitere Jungs den Tisch gegen die Tür schieben. Danach muss sich die ganze Klasse hinter uns an die schwarze Wand stellen.“ “Die Klasse soll sich hinter wen stellen?“, fragte die Mutter nach. “Hinter mich und drei andere Jungs. Wir stehen vorne und der Rest hinter uns“, so der Junge.

In der Mutter kochte es innerlich, weil sie sofort daran dachte, dass ihr Sohn einer von nur zwei Schwarzen in der Klasse von insgesamt 23 Schülern ist. “Ich fragte mich: ‘Warum wird mein schwarzer Sohn an die Frontlinie gestellt?‘, so Benard. “Ich bin nur realistisch”, ergänzte sie. Doch bevor sie ihre Gedanken ihrem Sohn mitteilte, fragte sie ihn, warum ausgerechnet er ausgewählt wurde, um vorne zu stehen.

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“Ich wurde nicht ausgewählt“, antwortete er. “Ich habe mich freiwillig gemeldet, den Tisch zu schieben und meine Freunde zu beschützen. Die Mutter fiel fast aus allen Wolken und ließ nicht locker: “Warum würdest du dich freiwillig melden, um das zu tun?“, fragte sie. Dez erwiderte: “Wenn es hart auf hart geht, würde ich lieber sterben, um meine Freunde zu beschützen, als die ganze Klasse sterben zu sehen, während ich der einzige Überlebende bin.“

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“Ich musste mich mit aller Kraft zusammenreißen, um nicht zusammenzubrechen“, schreibt Tanai Bernard. “Ich habe immer noch einen Knödel im Hals. Zehn Jahre alt und das ist es, was unsere Babys in Amerika denken.“ Im Internet wurde Benards Beitrag bereits über 150.000 Mal geteilt und tausendfach kommentiert. “Es ist so traurig, dass unsere Kinder das durchmachen müssen”, findet ein User. Ein anderer meint: “Es bricht mir das Herz, dass Kinder nicht mehr Kinder sein können.”