Wagner gegen Gazprom: Russlands Söldner gehen in Bachmut aufeinander los
Die russischen Streitkräfte haben die Stadt Bachmut unter Beschuss genommen, und der Chef der russischen Wagner-Söldnertruppe erklärte, die ukrainischen Truppen würden im Vorfeld einer - wie er es nannte - "unvermeidlichen" Gegenoffensive nachrücken.
Das Institute for the Study of War, ISW, geht davon aus, dass die russischen Streitkräfte am 26. April weitere Fortschritte in Bachmut erzielten. Geolokalisiertes Bildmaterial zeigt, dass die russischen Truppen im Westen von Bachmut vorgerückt sind.
Der Think-Tank meint, dass der Wettbewerb zwischen privaten russischen Militärfirmen hier wahrscheinlich zunimmt. Russland hat vor Ort die Wagner-Söldnergruppe, die sich auf urbane Kriegsführung konzentriert und auf Vorstöße drängt, die Potok-Söldnergruppe, die Berichten zufolge eine von drei Abteilungen des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom ist, sowie russische Luftlandetruppen, die die Flanken sichern.
Laut ISW berichteten die "Potok"-Mitarbeiter über schlechte Behandlung durch die Wagner-Gruppe, die drohte, "Potok"-Kämpfer zu erschießen, falls sie sich von der Kontaktlinie zurückziehen. Ein russischer Militärblogger behauptete, die "Potok"-Kämpfer hätten ihre Stellungen in Bachmut wegen Munitionsmangels aufgegeben.
Das ISW hatte zuvor festgestellt, dass der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin die Ausbreitung der Söldnertruppen um Bachmut wahrscheinlich als Konkurrenz betrachtet, und es scheint, dass die zunehmende Verbreitung anderer Söldnergruppen um Bachmut zu erheblichen Spannungen führen könnte.
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Prigoschin sagte, dass die ukrainischen Streitkräfte höchstwahrscheinlich Anfang Mai eine Gegenoffensive starten werden, "um die Flanken abzuschneiden, die wir aufgrund des Munitionsmangels nicht decken können".
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, die NATO-Verbündeten hätten bereits die Schulungen abgeschlossen und mehr als 1500 gepanzerte Fahrzeuge, 230 Panzer und Munition geliefert, womit 98 % der versprochenen Hilfe geleistet worden seien, und fügte hinzu, dass Kiew nun "über die militärischen Fähigkeiten verfüge, die es zur Rückeroberung von Gebieten benötige."