Wahl in Österreich: Kurz und FPÖ fast unbeschadet

In zwei Wochen wird in Österreich gewählt und vor allem eins scheint sicher: Sebastian Kurz wird die meisten Stimmen holen. Die Umfragewerte seiner ÖVP sind zuletzt zwar leicht gesunken. Mit 35 Prozent liegt die Volkspartei aber immer noch weit vor allen anderen Parteien. Könnten die Österreicher ihren Kanzler direkt wählen, würden laut Demoskopen sogar 41 Prozent für ihn stimmen . Offenbar tut die sogenannte Schredder-Affäre um unter fragwürdigen Umständen entsorgte Festplatten der Beliebtheit des Ex-Regierungschefs keinen Abbruch. Die Frage ist, mit wem er koalieren könnte. Für ein erneutes Bündnis mit der FPÖ würde es rein rechnerisch reichen. Die Freiheitlichen gehen ebenfalls fast unbeschadet aus der Ibiza-Affäre hervor, die zum Koalitionsbruch und zu den Neuwahlen geführt hatte. Der am Samstag mit 98 Prozent gewählte neue Partei Norbert Hofer hat das Ziel ausgegeben, stärkste Partei im Land zu werden - davon sind die Rechtspopulisten mit knapp 20 Prozent Zustimmung aber weit entfernt. SPÖ kann nicht von Skandalen profitieren Die SPÖ kann laut Prognosen nicht von den Skandalen um die türkis-blaue Koalition profitieren. Die Partei von Pamela Rendi-Wagner könnte demnach mit 22 Prozent knapp zweitstärkste Kraft werden. Damit wäre auch eine große Koalition aus ÖVP und SPÖ drin. Die Grünen liegen bei elf Prozent, die liberalen Neos bei acht bis neun Prozent. Würden sich beide Parteien mit der ÖVP zusammentun, könnte es ebenfalls für eine Mehrheit unter Kurz' Führung reichen. BeobachterInnen halten aber auch eine links-liberale Koalition aus SPÖ, Grünen und Neos nicht für vollkommen ausgeschlossen, vorausgesetzt, die Sozialdemokraten und die Kleinparteien holen bis zur Nationalratswahl am 29. September noch etwas auf.