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Wahlkampf: Sawsan Chebli pokert bis zum Schluss

Berlin. Die Entscheidung des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD), in Charlottenburg-Wilmersdorf für den Bundestag zu kandidieren, hat in der SPD ein mittleres Beben ausgelöst. In der Partei wird hinter den Kulissen über die Wahlkreiskandidaten und aussichtsreiche Listenplätze gefeilscht. Am Ende könnte ausgerechnet Staatssekretärin Sawsan Chebli leer ausgehen, die schon seit einem Jahr der Partei ihre Ambitionen auf einen Sitz im Bundestag deutlich gemacht hat.

Den Auslöser für das anstehende Personal-Karussell bei den Berliner Sozialdemokraten stellt das Ringen zwischen Müller und Juso-Chef Kevin Kühnert um einen aussichtsreichen Wahlkreis dar. Nachdem Kühnert überraschend seinen Hut in Tempelhof-Schöneberg in den Ring geworfen hatte – dem Heimatbezirk Müllers – wich Müller nun nach Charlottenburg-Wilmersdorf aus. Dort wollte eigentlich Chebli antreten, die nun in der Zwickmühle steckt. Müllers Ausweich-Manöver stellt auch einen Affront gegen Chebli dar.

Nun in einer Kampfkandidatur gegen den scheidenden Regierenden Bürgermeister Müller anzutreten, erscheint wenig sinnvoll und aussichtsreich. Dazu ist Chebli zu wenig verwurzelt in dem wichtigen Kreisverband. Kritiker werfen ihr vor, vor allem an die eigene Karriere zu denken und die Arbeit an der Basis zu vernachlässigen. Bei den Genossen kommt das nicht gut an. „Nur weil sie Twitter-Königin ist, hat sie keinen Anspruch darauf, in den Bundestag zu gehen“, sagt ein SPD-Politiker. Demgegenüber honorieren viele Parteimitglied...

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