Wahlkampf im Sunbelt: Trump und Harris kämpfen um die Swing States
Die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Donald Trump haben sich bei ihren letzten Kundgebungen auf die sogenannten "Sunbelt" Staaten konzentriert. Zu den "Sunbelt" Staaten gehören folgende Staaten: Alabama, Arizona, Arkansas, California, Colorado, Florida, Georgia, Kansas, Louisiana, Mississippi, Nevada, New Mexico, North Carolina, Oklahoma, South Carolina, Tennessee, Texas und Utah.
Beide Kandidaten präsentierten ihre Programme für die Wirtschaft und andere Themen, darunter auch Migration. Beide betonten, dass ihre Programme den Wünschen der Amerikaner entsprechen.
"Wir haben jeden Angriff, jede Beschimpfung und sogar zwei Attentatsversuche überstanden", sagte Trump bei einer Kundgebung in Gastonia, North Carolina.
Trump versprach, den "amerikanischen Traum" wiederherzustellen. Er sagte, dass die Amerikaner in den Vorstädten von Kriminellen "angegriffen" würden, wobei er versprach, im Falle seiner Wahl Millionen von Einwanderern zu deportieren.
Er warnte, dass im Falle eines Wahlsiegs von Harris "jede Stadt in Amerika in ein schmutziges, gefährliches Flüchtlingslager verwandelt werden würde".
Später machte sich Trump auf den Weg nach Virginia, das zwar nicht zu den umkämpften Bundesstaaten zählt, aber eine ähnliche Botschaft verkündete: Er könne auf keinen Fall verlieren und stehe an der Schwelle zum "größten politischen Sieg in der Geschichte unseres Landes".
Trump sagte voraus, dass er nicht nur im Wahlmännergremium, sondern bei den landesweit abgegebenen Stimmen die Mehrheit erhalten werde. Bei seinen bisherigen Kadidaturen ist ihm dies nicht gelungen.
"Wir werden die Mehrheit der Wähler erhalten", rief Trump der Menge zu. "Ich denke, wir haben eine wirklich gute Chance, die Meherheit zu gewinnen".
Harris hat unterdessen ihre Anhänger aufgefordert, frühzeitig ihre Stimme abzugeben, damit sie gewählt werden kann und die "neue Generation", die sie ihrer Meinung nach vertritt, die Macht übernehmen kann.
"Ich bin bereit, diese Führung als nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu übernehmen", sagte sie bei einer Kundgebung auf dem Parkplatz des Atlanta Civic Center.
Harris warnte ihre Anhänger, dass Trump seine Macht missbrauchen würde, sollte er ins Weiße Haus zurückkehren.
"Dies ist jemand, der zunehmend instabil ist, besessen von Rache, verzehrt von Missgunst. Der Mann ist auf unkontrollierte Macht aus", sagte sie.
Außerdem versprach sie erschwingliche Wohnungen, Gesundheitsversorgung und den Schutz der reproduktiven Rechte der Frauen.
Die zahlreichen Kundgebungen am Wochenende sind Teil einer letzten, wilden Kampagne von Harris, Trump, ihren Kandidaten und ihren prominenten Stellvertretern, um die Menschen zu ermutigen, am Wahltag vorzeitig oder persönlich zu wählen.
Das Rennen steht auf Messers Schneide. Die Begeisterung der Amerikaner spiegelt sich in der Zahl derer wider, die vorzeitig ihre Stimme abgegeben haben.
Das Wahllabor der Universität von Florida schätzt die Zahl auf über 70 Millionen, was deutlich mehr ist als die Zahl der vorzeitig abgegebenen Stimmen in den Jahren 2016 und 2012.
Harris Kampagne erhofft sich mit einem zweiminütigen Werbespot, der am Sonntag während der NFL-Spiele auf CBS und FOX ausgestrahlt werden sollte, darunter das Spiel der Green Bay Packers gegen die Detroit Lions, zwei Teams aus den Swing States, einen "impaktstarken" Moment.
Der Clip zeigt Harris, wie er während des Wahlkampfs mit Menschen interagiert und direkt mit den Zuschauern spricht.
"Jetzt bitte ich Sie um Ihre Stimme, denn als Präsidentin werde ich jeden Tag aufstehen und für das amerikanische Volk kämpfen", sagt sie am Ende.
Harris bezeichnete ihre Kampagne und ihre Unterstützer auch als "das Versprechen von Amerika".
Präsident Joe Biden, der im Sommer aus dem Rennen ausstieg, leistete seinen Beitrag für die Demokraten, indem er seinen möglicherweise letzten Wahlkampfauftritt 2024 absolvierte.
Biden, der in diesem Monat 82 Jahre alt wird, schlug einen nostalgischen Ton an, als er versuchte, bei einer Veranstaltung in einer Tischlerwerkstatt in Scranton, Pennsylvania, die Stimmen für Harris und seinen Kandidaten Tim Walz zu sammeln.
Biden wich von seinem Skript ab, um einige besonders unverblümte Aussagen zu machen. Nachdem er Trump und seine Anhänger in politischen Fragen scharf angegriffen hatte, fügte der Präsident hinzu: "Ich weiß, dass einige von Ihnen versucht sind, ihn für einen Macho zu halten. Aber ich meine es ernst, das sind die Art von Typen, denen man am liebsten in den Hintern treten würde".
Trump sprach unterdessen darüber, dass sich sein letztes Rennen nach fast einem Jahrzehnt Wahlkampf dem Ende zuneigt, wie er es bei einigen seiner letzten Kundgebungen getan hat.
"Ich hoffe, wir werden uns noch viele Male wiedersehen", sagte der ehemalige Präsident.
Wie viele andere Meinungsforschungsinstitute sagt auch 538, dessen Daten Euronews nutzt, ein unglaublich enges Rennen voraus: Harris liegt derzeit bei 48 Prozent, Trump bei knapp 47 Prozent.
Die letzten Tage des Wahlkampfs haben sich vor allem auf die entscheidenden Swing States konzentriert, von denen allgemein erwartet wird, dass sie den Wahlausgang entscheiden werden.
In diesem Jahr sind es sieben, nämlich Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.