"Ein Wahnsinnsmoment!": Wham!-Star enthüllt die Entstehungsgeschichte von "Last Christmas"

Keiner kann dem Welthit "Last Christmas" in diesen Tagen entkommen, auch nach 35 Jahren nicht. Umso überraschender ist die Entstehungsgeschichte des von George Michael geschriebenen Songs, wie dessen Freund und einstiger Bandkollege Andrew Ridgeley jetzt bei "Markus Lanz" enthüllte.

Andrew Ridgeley, der mit George Michael das Pop-Duo Wham! bildete und in den 80er-Jahren zu den erfolgreichsten Bands überhaupt gehörte, erinnert sich bei "Markus Lanz" im ZDF mit Wehmut an die Entstehung ihres größten Hits: "Last Christmas". Wie viele große Songs der Musikgeschichte brauchte es auch für diesen nur etwas mehr als eine Stunde, bis er im Grunde fertig war.

Sein Freund Michael, den er kannte, seit sie zwölf waren, habe ihn 1984 an einem "langweiligen, dunklen, grauen Sonntagnachmittag" im Hause seiner Eltern geschrieben, während eines Fußballspiels, das sie zusammen anschauten. "Plötzlich ist George aufgestanden, nach oben verschwunden, und als er wiederkam, sagte er: 'Andy, komm hoch, du musst dir das anhören!' Er hatte dort ein einfaches Keyboard stehen, und da hat er mir die Grundidee von 'Last Christmas' vorgespielt, ein Wahnsinnsmoment! Mir war damals schon klar, dass das ein Weihnachtsklassiker werden würde! Der Song hat Weihnachten ganzheitlich definiert, er war brillant!" Für ihn sei der Song heute so etwas wie "Weihnachtsgeld", gab Ridgeley bereitwillig und leicht schmunzelnd noch zu.

Er war Freund und Ikone

In seiner Autobiografie "Wham! George & ich" erzählt Andrew Ridgeley auch die Geschichte des Videos zu "Last Christmas", das in Saas-Fee in der Schweiz gedreht wurde. "Das war eine lustige Zeit mit einigen Eskapaden wie Nacktbaden und Hindernislauf im Schnee - nackt", so der 56-Jährige. "Wird nicht so häufig praktiziert, ist auf jeden Fall kein Wintersport!" Er erinnere sich an zwei Personen, wenn er an die verstorbene Pop-Ikone George Michael denke: an den privaten Freund, der eigentlich "Jorgo" hieß, und an die öffentliche Ikone, die sich selbst "erschaffen" habe.

George Michael wusste von Anfang an, so Ridgeley, dass seine Karriere unter einem (zu frühen) Coming-out leiden würde, und damit "konnte er sich nie richtig versöhnen". Der Konflikt, auf der einen Seite ein Sexsymbol zu sein, während er in Wahrheit Männer liebte, sei allerdings erst während seiner späteren Solo-Karriere zum Problem für ihn geworden, erklärte Ridgeley. Sie beide hätten nie darüber gesprochen.