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Waldbühne Berlin: Ein großer Exorzismus: So war das Konzert von Nick Cave

Die Show von Nick Cave ist wieder wie ein großer Exorzismus

Berlin.  Nick Cave muss sich in einer Art Vorhöllenschleife gefangen fühlen. Auf den Tag genau drei Jahre ist es her, da fiel sein Sohn Arthur in Brighton von einer Klippe in den Tod. Vermutlich war der 15-Jährige auf seinem ersten LSD-Trip. Cave selbst verlor seinen Vater als er 19 war bei einem Autounfall, nahm danach lange massiv Drogen.

Aber der Australier schrieb dabei Songs, die aus den sumpfigen Ecken eines mystischen Südens der USA gekrochen zu kommen scheinen – einer Landschaft voller Gangster, Huren, Besessener und Verlierer, die vielleicht doch eine Seelenlandschaft ist. Diese Songs haben über Jahrzehnte nichts von ihrer Kraft, ihrer Gewalt, ihrer Schönheit verloren. Dazu gibt es immer wieder Liebeslieder, die wie Gebete klingen. Cave, der Teufel. Cave, der Priester.

Einziges Deutschland-Konzert in Berlin

Was macht so jemand an so einem Tag? Er betritt die ausverkaufte Waldbühne in Berlin, zum einzigen Deutschlandkonzert, wie immer im Dreiteiler, das Haar durch Zauberhand rabenschwarz wie am ersten Tag, und sagt: „Wow. Hier sind aber verdammt viele Leute. And it’s fucking daylight. Das ist erschreckend.“ Dann legt seine Begleitband, The Bad Seeds, los. Was einst aus den Überresten von Caves wilder Postpunkband The Birthday Party entstand, hat sich unter zahlreiche Häutungen in eine der verlässlichsten Livebands des Business verwandelt. Die Bad Seeds können auch vor 20.000 Leuten spielen, wenn es noch hell ist. Kein Problem.

Und obwohl Cave gerade im Herbst erst in Berlin war un...

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