Waldbrand im Harz - 500 Menschen vom Brocken evakuiert - Feuerwehr hat Hinweise auf Brandstiftung

Im Harz ist ein Waldbrand ausgebrochen. Rund 500 Menschen wurden mit Bussen in Sicherheit gebracht, doch das Feuer breitet sich weiter aus. Nun hat die Feuerwehr einen schlimmen Verdacht: War es Brandstiftung?

Feuerwehr hat Hinweise auf Brandstiftung am Brocken

Sonntag, 08. September, 08.41 Uhr: Am Brocken im Harz sind die Löscharbeiten am frühen Morgen wieder angelaufen. Zwei Löschhubschrauber seien bereits in der Luft, teilte Michael Randhahn-Schülke, Sprecher des Landkreises Harz, mit. Insgesamt werden im Tagesverlauf vier Hubschrauber der Bundeswehr erwartet. Auch Kräfte am Boden begannen mit der Brandbekämpfung. Eine erste Lagebesprechung soll gegen 9.00 Uhr sein.

Unterdessen haben die Kameraden der Feuerwehr einen schlimmen Verdacht. „Ich halte Brandstiftung nicht für ausgeschlossen“, sagt Kai-Uwe Lohse, Kreisbrandmeister des Landkreises Harz. Darauf deutet hin, dass das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen ist. Auch die Lage der Brandstellen ist ein Indiz für diese Theorie.

Für eine Untersuchung zu Brandursache sei es aber wie für eine Bestimmung der Größe der Brandfläche noch zu früh. „Zuerst muss das Feuer gelöscht sein, erst dann kann gemessen und untersucht werden.“

Am Samstagabend war es den Einsatzkräften gelungen, eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Man hoffe auf den Regen, der in der Nacht auf Montag einsetzen soll, so Lohse. Dennoch stellen sich die Einsatzkräfte darauf ein, dass die Löscharbeiten noch mehrere Tage andauern. In der Nacht zum Sonntag wurden die Arbeiten unterbrochen, es fanden nach Angaben des Kreises aber Patrouillenfahrten statt.

Waldbrände am Brocken: Feuer auf 1000 Metern Länge

10.47 Uhr: Im Harz rund um den Brocken brennt es auf einer Länge von rund 1000 Metern. Wie viele Hektar derzeit betroffen seien, könne man nicht sagen, sagte ein Sprecher des Landkreises Harz. Die Löscharbeiten dauern an. Gegen 14.00 Uhr soll erneut die Lage besprochen werden. Am Freitagabend war es nicht gelungen, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Dem Landkreis zufolge entstand eine größere Feuerfront.

Feuer am Brocken im Harz - Löscharbeiten gehen weiter

Samstag, 7. September, 8.00 Uhr: Im Harz gehen die Löscharbeiten im Kampf gegen die Brände rund um den Brocken weiter. Am Morgen wolle sich die Einsatzleitung einen Überblick verschaffen und das weitere Vorgehen beraten, teilte die Leitstelle Harz mit. Laut dem Landkreis Harz mussten sich in der Nacht Feuerwehrkräfte zurückziehen, weil einzelne Schutzstreifen vom Feuer übersprungen wurden.

Am Brocken im Harz breitet sich ein Waldbrand derzeit ungehindert aus. Das teilte ein Sprecher des Landkreises Harz nach einer Lagebesprechung am Abend mit. Viele Brandstellen hätten sich vereinigt und es sei eine größere Feuerfront entstanden. Rund 150 Feuerwehrleute seien inzwischen am Boden im Einsatz. Dazu waren drei Flugzeuge und ein Hubschrauber an den Löscharbeiten beteiligt. Sechs weitere Hubschrauber seien angefordert worden.

Waldbrand im Harz: 500 Menschen vom Brocken evakuiert

Am späten Nachmittag wurden rund 500 Menschen vom Brocken in Sicherheit gebracht. Es handele sich um Touristen, Wanderer und Sportler, sagte ein Sprecher des Landkreises Harz. Sie wurden mit Bussen von dem Harzgipfel geholt. Anschließend wurden die Brockenbesucher in Schierke betreut.

Derzeit ist die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Sachsen-Anhalts sehr hoch. Zuletzt kam es zu Wald- und Feldbränden vor allem im Norden des Landes. Die meisten konnten schnell gelöscht werden.

Vor fast genau zwei Jahren gab es an der aktuellen Brandstelle einen tagelangen Löscheinsatz wegen eines Waldbrandes. Bis zu sieben Löschhubschrauber und zwei italienische Löschflugzeuge hatten den Einsatz unterstützt, es gab internationale Hilfe. Das Feuer war Anfang September 2022 am Goetheweg nahe dem Aussichtspunkt Goethebahnhof entdeckt worden. Der Weg zum Brocken gilt als einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz. Grundsätzlich ist das Gelände sehr schwer zugänglich.