War Carsten Maschmeyer Jahre lang Opfer einer Rufmord-Kampagne?

Es klingt wie ein Hollywood-Film: Gegen Unternehmer Carsten Maschmeyer - bekannt aus "Die Höhle der Löwen" - soll Jahre lang Rufmord betrieben worden sein. Doch stimmt die Story?

Es klingt nach einem echten Wirtschaft-Krimi: Der Unternehmer Carsten Maschmeyer (58), Ehemann von Schauspielerin Veronica Ferres (52, "Rubinrot") und bekannt aus "Die Höhle der Löwen", war wohl jahrelang Opfer einer gezielten Rufmord-Kampagne. Offengelegt hat dies nun kein anderer als der Kopf dahinter: Stefan Schabirosky (46), ein ehemaliger Angestellter aus Maschmeyers Firma AWD (Allgemeiner Wirtschaftsdienst).

Der Geschäftsmann aus Norderstedt bei Hamburg outete sich in der "Welt am Sonntag" nun selbst als Rufmörder. Offenbar arbeitete er elf Jahre lang bei der AWD, musste das Unternehmen Anfang der 2000er nach Streitigkeiten aber verlassen und entschied, aus Rache schmutzige Wäsche über Maschmeyer und dessen Firma zu waschen.

Vermeintlicher Whistleblower von Konkurrenz bezahlt?

Dem "WamS"-Bericht zufolge wendete er sich an die Konkurrenzfirma DVAG (Deutsche Vermögenberatung AG) und erklärte "die Schwachstellen des AWD" zu kennen und auch zu wissen, "wie man selbst die positiven Dinge total negativ darstellen kann". Die DVAG bezahlte Schabirosky daraufhin angeblich dafür, dass er sich an verschiedene Medien wandte und diesen als vermeintlicher Whistleblower pikante Informationen über den AWD zuspielte.

Unter anderem habe er in den letzten Jahren Medien wie den "Spiegel", "Stern" und die "Süddeutsche Zeitung" dazu gebracht, negativ über Maschmeyer und dessen Firma zu schreiben. Auch obwohl die Berichte zumindest teilweise auf wahren Tatsachen beruhten ist das ein echter Hammer. Schließlich wäre der vermeintliche Whistleblower dann eigentlich ein von der Konkurrenz bezahlter, professioneller Rufmörder gewesen.

Ans Licht kam die Geschichte übrigens nur, weil Schabirosky mittlerweile wohl wieder die Seiten gewechselt hat. Offenbar weil ihm die DVAG keine Prämie zahlte. Über seine Rufmord-Kampagne hat er sogar ein Buch geschrieben, aus dem die "WamS" einige Passagen veröffentlichte.

Dementi von der DVAG

Ob sich alles wirklich so zugetragen hat, ist aber nicht sicher. Ist vielleicht auch die neuste Story von Schabirosky ein Fake? Die DVAG jedenfalls wies in einer Pressemitteilung alle Vorwürfe scharf zurück. Zwar habe Schabirosky im Unternehmen als Controller gearbeitet, aber keinerlei "Weisungen noch konkrete Aufträge" von der DVAG erhalten. Vielmehr habe das Unternehmen nach einiger Zeit festgestellt, "dass Schabirosky überwiegend und auf Kosten der DVAG einen persönlichen Rachefeldzug gegen den AWD führte". Carsten Maschmeyer selbst oder der AWD, der seit 2007 zum Konzern Swiss Life Select gehört, äußerten sich noch nicht öffentlich.

Foto(s): imago/APress