"Ich war entsetzt": Simone Thomalla reagiert auf Shitstorm

Die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen rücken näher. Nachdem sich auch Simone Thomalla politisch geäußert hatte, musste sie heftige Kritik einstecken. In einem Interview zeigte sich die Schauspielerin nun entsetzt über die Reaktionen.

Schauspielerin Simone Thomalla hält sich in der Öffentlichkeit mit politischen Äußerungen eher zurück. Vor wenigen Tagen hat sie sich im Zuge einer Kampagne der Organisation "Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland" nun aber doch eindeutig positioniert - gegen rechtsextreme Parteien. Von der Wucht des folgenden Shitstorms zeigte sie sich nun in einem Interview mit der Zeitung "Der Tagesspiegel" überrascht. "Ich war entsetzt! In mir hat mein Beitrag für 'Gesicht Zeigen!' tatsächlich auch sehr viel gerade gerückt, weil ich nicht dachte, dass es so schlimm in unserem Land aussieht", erklärte die 54-Jährige.

Für ihr Mitwirken bei der Aktion hat die Schauspielerin sowohl auf Facebook als auch auf Instagram einigen Zuspruch bekommen, aber auch teils über die Maßen heftige Kritik einstecken müssen. Manche Nutzer feindeten sie regelrecht an. Sie bereue ihre Entscheidung trotzdem nicht, versicherte Thomalla dem "Tagesspiegel". Sie glaube, "dass es gut wäre, wenn sich viele öffentliche Personen positionieren", betonte sie. "Wichtig wäre es auch, die Jugend und die vielen Arbeitslosen zu erreichen. Auch da gibt es durchaus prominente Multiplikatoren, die diese Menschen erreichen und vielleicht etwas bewegen könnten."

Keine "weltoffene, multikulturelle Gesellschaft"

Mit der Kampagne "Mein Wahl-Kampf - gegen Rechts" unterstützt Simone Thomalla neben weiteren Prominenten, wie Anja Kling, Thomas Rühmann, Sebastian Krumbiegel, Alexander Schubert oder Gerit Kling, die Organisation "Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland", die mit vielen Aktionen und Projekten gegen Rassismus und rechtsextreme Gewalt kämpft. Die Kampagne startete hinsichtlich der bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen am Sonntag, 1. September. Simone Thomalla sagt im "Tagesspiegel"-Interview, sie habe nun erkennen müssen, "dass wir Lichtjahre von diesem großen Wunschdenken einer weltoffenen, multikulturellen Gesellschaft entfernt sind. In vielen Köpfen scheint das gar nicht gewünscht zu sein, wie ich vielen Kommentaren auf meinen Seiten bei Instagram und Facebook entnehme."