Sie war Wettkampfturnerin - Selin (19) sitzt seit Covid-Impfung im Rollstuhl - jetzt verklagt sie Biontech

Einem Mädchen wird in den Arm gespritzt (Symbolbild).<span class="copyright">Stefan Puchner/dpa</span>
Einem Mädchen wird in den Arm gespritzt (Symbolbild).Stefan Puchner/dpa

Vor Corona war Selin Wettkampftunerin. Als sie sich dann mit dem Impfstoff Biontech gegen Covid impfen ließ, gibt es Komplikationen. Die heute 19-Jährige muss zigfach operiert werden und sitzt mittlerweile im Rollstuhl. Nun verklagt sie den Hersteller auf eine halbe Million Euro Schmerzensgeld.

Ohne Rollstuhl kann Selin sich seit ihrer Covid-Impfung nicht mehr fortbewegen. Dabei war die heute 19-Jährige vorher aktive Wettkampfturnerin. Die Injektion des Impfstoffes von Biontech verändert alles im Leben der Solingerin.

„Ich hatte über 20 OPs“, sagt sie im Interview mit RTL . Von beinahe Verbluten, keiner vernünftigen Atmung über nicht mehr schlucken können sei alles dabei gewesen. „Ich wurde auch eine Zeit lang künstlich ernährt, weil ich nicht mehr richtig essen konnte.“

Covid-Impfung löste bei Selin seltene Autoimmunerkrankung aus

Die Impfung löste bei Selin Myasthenia gravis aus, eine seltene Autoimmunerkrankung. Bei Betroffenen stören fehlgesteuerte Antikörper die Kommunikation zwischen Nerv und Muskel. Dadurch ermüdet die Muskulatur an verschiedenen Stellen des Körpers. Vor allem unter Belastung und bei Müdigkeit ist das der Fall. Selin schafft so häufig nur ein paar Schritte und ist ansonsten auf ihren Rollstuhl angewiesen.

WERBUNG

Die Erkrankung, die Selin zum Pflegefall machte, wird eigentlich selten durch eine Covid-Impfung ausgelöst. Laut des Neurologen Dirk Woitalla sei die Ähnlichkeit eines Eiweißes des Corona-Virus mit einem körpereigenen Stoff der Grund dafür, dass eine veränderte Gerinnungsneigung des Blutes entstehen könne.

Selin (19) verklagt Biontech auf eine halbe Million Euro Schmerzensgeld

Dennoch argumentiert Woitalla bei RTL für eine Corona-Impfung. „Natürlich wird der Nutzen immer gegen die Risiken und Nebenwirkungen gestellt. Die Risiken einer Covid-Erkrankung sind aber ungleich höher als die einer Covid-Impfung, das kann ich aus meiner klinischen Erfahrung sagen.“

Für Selin ist das kein Trost. Sie zählt zu den 470 Menschen in Deutschland,deren Impfschäden anerkannt sind, und erhält eine monatliche Rente von 900 Euro. Mehr als 500 Bescheide wurden aber aktuellen Zahlen zufolge abgelehnt. Selin verklagt nun den Impfstoffhersteller Biontech auf ein Schmerzensgeld von mindestens einer halben Million Euro. Ein Urteil steht aber noch aus.