Warnendes Beispiel - Briten fürchten deutsche Fehler - So will Großbritannien Rezession und Instabilität abwenden
Britische Politiker blicken besorgt nach Deutschland. Sie wollen ähnlichen Fehlern unbedingt entgehen.
Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, steckt laut dem britischen „Telegraph“ in einer tiefen Krise. Die anhaltende Rezession und die aktuelle politische Instabilität könnten massive Auswirkungen auf die gesamte Europäische Union und sogar auf Großbritannien haben. Britische Politiker beobachten die Situation genau und möchten aus den Fehlern Deutschlands lernen.
Der „Telegraph“ beschreibt, dass die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz erheblich unter Druck steht. Scholz hat kürzlich den Finanzminister entlassen. Da die Regierungskoalition keine Mehrheit im Bundestag mehr hat, werden wichtige Haushaltsmaßnahmen, wie die Erhöhung der Finanzhilfen für die Ukraine, nur schwer umsetzbar sein, befürchtet das Blatt. Ende Februar stehen Neuwahlen an.
Briten fürchten deutsche Fehler
Neben den politischen Turbulenzen identifiziert der „Telegraph“ mehrere wirtschaftliche Herausforderungen: Die Konkurrenz aus China, der Mangel an Fachkräften, die zunehmende EU-Bürokratie und die durch den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie verursachten Preissteigerungen setzen der deutschen Wirtschaft stark zu. Diese Faktoren treffen insbesondere die bedeutenden deutschen Industrien hart. Volkswagen, eines der Aushängeschilder der deutschen Wirtschaft, meldete zuletzt einen drastischen Rückgang des Nettogewinns um 64 Prozent und plant Massenentlassungen sowie Werksschließungen in Deutschland.
Besonders besorgniserregend ist laut dem „Telegraph“ der Vergleich mit China. Chinesische Unternehmen wie BYD übertreffen europäische Hersteller deutlich bei Verkauf und Kosten von Elektrofahrzeugen. Diese Schwäche Deutschlands könnte das Vertrauen in die gesamte Eurozone untergraben.
Deutschland als warnendes Beispiel - Empfehlung für Starmer
Der „Telegraph“ warnt, dass Großbritannien aus den Fehlern Deutschlands lernen muss. Weniger Regulierungen, niedrigere Steuern und ein verstärkter Ausbau der Kernenergie könnten die britische Wirtschaft stärken.
„Der Premierminister sollte seine Zeit nicht damit verschwenden, der stagnierenden EU Avancen zu machen“, mahnt der „Telegraph“. Stattdessen müsse Großbritannien seine Brexit-Freiheiten nutzen und wirtschaftliche sowie politische Allianzen über Europa hinaus stärken. Dazu gehöre auch eine engere Zusammenarbeit mit den USA unter Donald Trump. Die britische Wirtschaft müsse wettbewerbsfähig gemacht werden durch niedrigere Kapitalertragssteuern, eine Reform des Planungssystems und weniger Regulierungen.