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Warum Wiener Museen erotische Kunst nur noch auf OnlyFans zeigen

In den sozialen Medien ist bestimmter erotischer Content mit nackten Körperteilen verboten. Soweit auch vollkommen nachvollziehbar. Aber rechtfertigt das eine “Zensur“ von Kunstwerken mit nackten Inhalten? Für einige Museen aus Wien geht das zu weit.

Ein Besucher betrachtet das Werk
Ein Besucher betrachtet das Werk "Seated Man" von Egon Schiele im Leopold Museum in Wien. (Bild: Getty Images)

Bei Kunst scheiden sich bekanntlich die Geister. Doch wo fängt bei nackter Haut die gerechtfertigte Zensur an – und wann ist sie schlicht übertrieben? Der Fall der Wiener Museen zeigt, dass diese Grenze nicht immer klar ist.

Zensur in den sozialen Medien: "Welle der Prüderie"

Im Juli zeigte das Albertina Museum auf TikTok abstrakte Fotografien von nackten Brüsten des japanischen Künstlers Nobuyoshi Araki. Zu “unanständig“ für die Plattform, der Account wurde gesperrt. Eine völlig unnötige Aktion laut der “Wiener Tourismus-Info“.

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Diese “neue Welle der Prüderie“, wie es auf der Webseite “Wien.info“ heißt, zwingt die Wiener Museen dazu, im Netz umzuziehen. Und zwar auf die Seite “OnlyFans“, auf der Nutzer über 18 Jahre alt sein müssen und monatlich über ein Abo für die Inhalte der Plattform bezahlen.

"Wien unzensiert" auf OnlyFans

Auf dem “Wien unzensiert“- Account können Abonnenten “provokante Werke zum Beispiel von Egon Schiele, Richard Gerstl, Koloman Moser oder Amedeo Modigliani“ ohne Einschränkungen sehen, wie “Wien.info“ dazu schreibt.

Wer sich für ein Abo auf “OnlyFans“ entscheidet, wird auch dafür belohnt und erhält eine kostenfreie “Vienna City Card“ oder ein kostenloses Ticket für eines der teilnehmenden Museen. Damit können Interessierte die “nicht jugendfreien“- Kunstwerke dann mit eigenen Augen in Österreichs Hauptstadt bewundern.

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Nicht die erste Kritik an der Zensur der sozialen Medien

Es ist nicht das erste Mal, dass die sozialen Netzwerke für ihre eigenwillige Zensur in der Kritik stehen. 2018 amüsierte sich die "Tourismus-Info Flandern" über Facebooks Zensur der berühmten nackten Werke von Peter Paul Rubens.

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