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Das alles gehört nicht in den Abfluss und in die Toilette

Toilettenpapier? Kein Problem. Aber Feucht- oder Abschminktücher? Bitte nicht! Solche Vliesprodukte zersetzen sich meist nicht im Wasser, weil sie dicht gewebt sind. (Bild: Cunaplus_M.Faba/ iStock / Getty Images Plus)
Toilettenpapier? Kein Problem. Aber Feucht- oder Abschminktücher? Bitte nicht! Solche Vliesprodukte zersetzen sich meist nicht im Wasser, weil sie dicht gewebt sind. (Bild: Cunaplus_M.Faba/ iStock / Getty Images Plus)

Gewisse Gewohnheiten sollte man von Zeit zu Zeit hinterfragen – und ändern. Zum Beispiel was ins Wasch- und Spülbecken geschüttet oder den Lokus heruntergespült wird. Wir geben einen Überblick, wo typischerweise Fehler im Alltag passieren und wie man die Sachen richtig entsorgt.

Das Abschminktuch die Toilette heruntergespült? Das restliche Öl aus der Pfanne in die Küchenspüle gegossen? Den Pinsel nach dem Malen im Waschbecken ausgewaschen? Klar, es kriegt keiner mit – aber man schadet damit der Kanalisation und der Umwelt, und damit letztlich anderen und sich selbst. Das lässt sich ändern, indem man es richtig macht:

1. Hygiene- und Kosmetikartikel

Die Körperhygiene erfordert gewisse Hilfsmittel: Zahnseide, Feuchttücher, Tampons, Binden, Slip-Einlagen, Abschminkpads oder -tücher – das alles, aber auch Brillenputztücher oder Kondome landen oft in der Toilette und verstopfen die Rohre und sorgen für Pumpenausfälle. Die Beseitigung des Mülls ist teuer und kostet Energie.

Wohin damit? Ab in den Mülleimer! Wenn er direkt neben der Toilette steht und einen Schwingdeckel hat, dürfte es nicht schwer fallen, seine Gewohnheit zu ändern. Landen auch Hygieneartikel wie Tampons in dem Abfallbehälter? Dann wird er am besten zusätzlich mit einer Tüte ausgekleidet, um den Müll gut entsorgen zu können – oder man benutzt spezielle Entsorgungsbeutel für diese Artikel.

2. Mikroplastik

In manchen Kosmetikprodukten wie Zahnpasta, Duschgels oder Peelings stecken winzige Plastikteilchen, die bei der Verwendung ins Abwasser gelangen. Das Mikroplastik kann von Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden. Somit gelangt es in Flüsse und Seen – den Lebensraum von Fischen. Über die Lebensmittelkette und das Grundwasser kommt das Mikroplastik wiederum in unser Trinkwasser und auf unsere Teller.

Was tun? Idealerweise von vornherein Produkte ohne Mikroplastik verwenden.

3. Haare

Nach dem Haarewaschen landet ein Büschel im Duschsieb, nach dem Bürsten hat man ausgefallene Haare in der Hand und wirft sie kurzerhand ins Klo – und beim Rasieren sammeln sie sich im Waschbecken oder in der Badewanne. Das Problem: Haare können mit der Zeit den Abfluss verstopfen. Zum Reinigen kommen dann oft chemische Produkte zum Einsatz – oder ein Fachmann muss ran, und das kostet.

Wohin damit? Die Haare mit einem Sieb auffangen. Kurze Haare können mit einem Krepptuch zusammengewischt und dann in den Mülleimer geworfen werden.

4. Medikamente

Manche Wirkstoffe aus Arzneimitteln können in Klärwerken und Aufbereitungsanlagen nicht herausgefiltert und abgebaut werden – die von der Anti-Baby-Pille und Antibiotika beispielsweise. Wenn sie bei der Entsorgung zuhause im Waschbecken oder in der Toilette landen, können sie über das Grundwasser ins Trinkwasser gelangen.

Wohin damit? Medikamente können in den Hausmüll geworfen werden, aber am besten gibt man sie in der Apotheke zurück oder entsorgt sie auf dem Wertstoffhof bei der Problemstoffannahme oder beim Giftmobil.

Außerdem gilt: Damit Medikamente nicht unnötig in Umlauf geraten oder verfallen, sollte man möglichst nur Arzneimittel kaufen, die man auch anwenden möchte, und auf den Kauf von Großpackungen verzichten.

5. Chemikalien und Giftstoffe

Nagellack und Nagellackentferner, Farben, Lacke und Lösungsmittel für die Wohnung sowie Pflanzenschutzmittel und Schädlingsbekämpfungsmittel sind aggressive Chemikalien und enthalten Giftstoffe. Aber auch nicht-biologische, konventionelle Putz- und Reinigungsmittel sind schädlich. Sie können das Grund- und folglich das Trinkwasser verunreinigen.

Zigarettenkippen enthalten ebenfalls chemische und giftige Substanzen, die bei unsachgemäßer Entsorgung in der Toilette die Rohre verstopfen können und ungesunde, sogar teils lebensgefährliche Rückstände für Wasserbewohner verursachen.

Spezielle WC-Reiniger, die keine Chemikalien oder Säuren enthalten, sind unbedenklich.

Wohin damit? Eingetrocknete Farb- und Lackreste können normalerweise in den Hausmüll, flüssige Farb- und Lackreste gehören in den Sondermüll, und Zigarettenkippen wandern in den Restmüll. Düngemittel zählen zu Problemabfall und gehören in der Regel auf den Wertstoffhof zum Giftmobil.

Ein Sieb hält größere Essensreste wie Reis oder Gemüse ab – nicht aber das Restöl vom Braten oder einer Salatsauce. (Bild: adavino/ iStock / Getty Images Plus)
Ein Sieb hält größere Essensreste wie Reis oder Gemüse ab – nicht aber das Restöl vom Braten oder einer Salatsauce. (Bild: adavino/ iStock / Getty Images Plus)

6. Küchenabfälle

Speisereste können den Abfluss verstopfen, erschweren die Klärung der Abwässer und locken Ratten an. Deshalb sollten sie durch ein Sieb davon abgehalten werden, in den Abfluss zu gelangen.

Auch Speiseöle und -fette sind ein großes Problem für die Kanalisation: Sie werden bei kälteren Temperaturen hart, setzen sich in den Rohren ab und führen zu Verstopfung der Abwasserleitungen.

Wohin damit? Essensreste gehören in den Restmüll oder in die Biotonne. Speiseöle können mit einem Krepppapier aufgesaugt oder in eine gebrauchte PET-Flasche gegossen werden und dann in den Restmüll gegeben werden. Am besten werden die mit Speiseöl befüllten Behälter zusätzlich in Zeitungspapier gewickelt, damit das Öl beim Verpressen im Müllfahrzeug aufgesaugt wird.

Fazit

Grundsätzlich ist es gut, wenn die Produkte – ob Hygieneartikel, Medikamente oder Öle – nach tatsächlichem Bedarf gekauft und möglichst sparsam verwendet werden. So wird von vornherein die Entsorgungsmenge gering gehalten.

Im Zweifelsfall darüber, welche Art der Entsorgung die Richtige ist, kann sich jeder beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informieren oder an lokale Entsorgungsfirmen und Sammelstellen wenden. In manchen Städten steuern beispielsweise sogenannte Umwelt-, Gift- oder Schadstoffmobile regelmäßig gewisse Haltestellen an, wo problematische Stoffe kostenlos abgegeben werden können.