Ukraine-Spenden: Was wird jetzt am dringendsten benötigt - und was nicht

Angesichts des Kriegs in der Ukraine wollen viele Menschen helfen und für die Kriegsopfer und Flüchtlinge spenden - die Spendenbereitschaft ist teils so hoch wie nie zuvor. Viele fragen sich allerdings, besonders bei Sachspenden, was gerade am dringendsten benötigt wird und wovon bereits genug gespendet wurde. Hier finden Sie einen Überblick.

Spenden für Flüchtlinge in Polen.
Spenden für Flüchtlinge in Polen. (Bild: REUTERS/Fabrizio Bensch)

Die Nachrichten und Bilder aus der Ukraine sorgen auch hierzulande dafür, dass viele Deutsche den Betroffenen helfen wollen, indem sie spenden. Doch einige Spenden können, so gut die Intention dahinter auch ist, aktuell mehr Nach- als Vorteile bringen. Deshalb ist es wichtig, sich zu informieren, was aktuell wirklich benötigt wird - und was nicht.

Sachspenden

Wie die Sprecherin der "Aktion Deutschland Hilft", Birte Steigert, gegenüber dem "MDR" erklärt, wollen viele Spender*innen lieber Gegenstände anstatt Geld spenden, denn "das ist etwas ganz Tiefes in uns drin, dass wir am liebsten mit anpacken wollen, um dieser Hilflosigkeit gegenüber den vielen schrecklichen Informationen und Bildern Herr zu werden."

Doch Sachspenden bedeuten oft eine Menge Arbeit, sie müssen sortiert und transportiert werden, und dabei ist noch nicht einmal sichergestellt, dass das, was gesammelt wird, tatsächlich auch in der Ukraine gebraucht wird. Wer dennoch Gegenstände spenden möchte, sollte sich vorab bei den jeweiligen Stellen informieren, ob wirklich Bedarf besteht. Dazu gibt es meist aktuelle Listen, von Dingen die benötigt werden.

Unter anderem findet man auf diesen Listen oft:

  • Hygieneartikel

  • Haltbare Lebensmittel

  • Batterien

  • Powerbanks

  • Erste-Hilfe-Produkte

  • Desinfektionsmittel

  • Babynahrung

  • Handyladekabel

Von Kleiderspenden sollten Sie derzeit absehen, denn die meisten Organisation berichten bereits von einem Überfluss an Kleidung. Viele nehmen derzeit aus diesem Grund auch keine neue Bekleidung mehr an.

Geldspenden

Nach Angaben der meisten Hilfsorganisationen ist in der aktuellen Situation die beste Wahl eine Geldspende. Im Gegensatz zu Sachspenden lassen sich Geldspenden flexibler einsetzen. "Der Bedarf an Hilfe ändert sich aktuell täglich. Und die Hilfsorganisationen beschaffen Hilfsgüter nach dem aktuellen Bedarf vor allem in grenznahen Regionen und in der Ukraine selber", erklärt Birte Steigert gegenüber dem "WDR". Um diese Flexibilität zu gewährleisten, sollte man bei den Spenden auch auf eine Zweckbindung möglichst verzichten.

Leider gibt es einige schwarze Schafe, die die Hilfsbereitschaft der Menschen ausnutzen, mit Fake-Spendenaufrufen werben und deren Einnahmen zur privaten Bereicherung nutzen. Um sich davor zu schützen, hat das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) eine Checkliste für sicheres Spenden zusammengestellt, mit der Spendenaufrufe auf ihre Seriosität überprüft werden können.

Außerdem hat das DZI auch eine Liste mit Namen, Adressen und Kontonummern von Organisationen zusammengestellt, die Betroffene in der Ukraine sowie vor dem Krieg flüchtende Menschen unterstützen und dafür zu Spenden aufrufen. Alle der genannten Organisationen tragen das DZI Spenden-Siegel als Zei- chen besonderer Förderungswürdigkeit. Die Liste wird dem aktuellen Informationsstand angepasst.