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Waschen, Pflege, Herkunft: Wissenswertes rund um die Jeans

Kurz, lang, weit oder eng: Jeans dominieren seit Jahrzehnten den Fashion-Alltag. (Bild: Getty Images)
Kurz, lang, weit oder eng: Jeans dominieren seit Jahrzehnten den Fashion-Alltag. (Bild: Getty Images)

Fashionistas und Modeprofis wie Victoria Beckham wissen: Eine echte Jeans soll eigentlich nicht gewaschen werden, um den Stoff zu schonen. Wie die Lieblingsjeans auch ohne Waschgang sauber bleibt und welche Fakten zum Denim-Liebling jeder Modebegeisterte kennen sollte.

Die Modeprofis predigen die oberste Regel schon lange: Damit die Lieblingsjeans ihre Form und Farbe nicht einbüßet, darf sie nie, niemals in die Waschtrommel geworfen werden. Der Stoff wird nämlich mit jedem Waschgang rauer, die Farbe verblasst – und ein paar Tragespuren machen das Stück ja auch irgendwie zum Original.

No-Wash-Regel bei Jeans

Das französische Kultlabel A.P.C. hat sogar eine sogenannte „No Wash“-Regel im Mitarbeiterhandbuch und auch Style-Ikone Victoria Beckham verriet im Februar gegenüber „Harper’s Bazaar“, dass sie ihre Jeans normalerweise nicht wäscht. Selbst der Jeans-Gott Chip Bergh, Chef bei Levi’s, sprach sich 2014 bei der Nachhaltigkeitskonferenz des „Fortune Magazine“ gegen das Waschen aus: „Leute, hört auf, Eure Jeans zu waschen.“

Victoria Beckham weiß, wie sie ihre Hosen pflegen muss. Ihre Boyfriend-Jeans kombiniert sie hier mit einem Rolli, bordeauxfarbenen Ankle-Boots und passender Ledertasche (Bild: AP Photo/RW/MediaPunch/IPX)
Victoria Beckham weiß, wie sie ihre Hosen pflegen muss. Ihre Boyfriend-Jeans kombiniert sie hier mit einem Rolli, bordeauxfarbenen Ankle-Boots und passender Ledertasche (Bild: AP Photo/RW/MediaPunch/IPX)

Und der muss es schließlich wissen, denn seine Firma, benannt nach Levi Strauss, stellte einst in den USA die ersten Jeans her. Der vielleicht wichtigste Aspekt: Das Waschen ist sehr schlecht für die Umwelt.

Mit diesen fünf Maßnahmen bleibt die Lieblingsjeans trotzdem frisch und sauber:

1. Frost: Wer ohnehin bakterienscheu ist, der sei beruhigt: Liegt die Jeans über Nacht im Gefrierfach, sterben Bakterien und Keime ab. Macht Chip Bergh übrigens auch.

2. Zum Lüften raushängen:
Wenn’s müffelt, raus damit: Balkon, Terrasse oder eben auch aus dem Fenster gehängt, verfliegen unangenehme Gerüche. Geheimtipp: Vorher mit Salzwasser besprühen.

3. Mit Erfrischungstuch im Trockner:
Wer einen Trockner zu Hause hat, kann diesen Kniff probieren: Einfach die Jeans und ein Erfrischungstuch rein und auf „Lüften“ stellen.

4. Dampfen: Während des Duschens oder Badens die Jeans gern ins Bad hängen – der Dampf zieht ebenfalls Gerüche raus und glättet gleichzeitig den Stoff.

5. Bei Flecken: Gern eine Zahnbürste oder feuchten Schwamm nehmen und den Schmutz herausrubbeln. Vorsicht allerdings: Es können Verfärbungen entstehen.

BU2: Die Marke Levi’s ist bis heute einer der größten Jeanshersteller der Welt. In den 20ern entstanden die ersten modernen Jeans, wie wir sie heute kennen (Bild: AP Photo/CP Kevin Frayer)
BU2: Die Marke Levi’s ist bis heute einer der größten Jeanshersteller der Welt. In den 20ern entstanden die ersten modernen Jeans, wie wir sie heute kennen (Bild: AP Photo/CP Kevin Frayer)

Wer also besonders lang etwas von der Lieblingsjeans und eben auch von der Umwelt haben möchte, sollte sie, abgesehen von ein paar Maßnahmen, schön in Würde altern lassen. A propos altern: Die berühmte Levi’s-Jeans „501“ feiert in diesem Jahr bereits ihren 145. Geburtstag. Höchste Zeit also, sein Denim-Wissen mit diesen spannenden Fakten aufzufrischen:

Wo hat die Jeans ihre Wurzeln?

Im 16. Jahrhundert wurden die indigo-gefärbten steifen Baumwollstoffe erstmals an der Arbeitskleidung von französischen und italienischen Matrosen gesichtet. Später machte der deutsche Einwanderer Levi Strauss den Stoff in Amerika für Overalls und Arbeitskleidung populär. In den 20ern wurden Jeans dann von Cowboys und Minenarbeitern getragen, in den 50ern erhielten sie durch Schauspieler wie James Dean Kultstatus.

Was bedeutet eigentlich Denim?

Der Begriff Denim stammt aus dem französischen und ist die Abkürzung für „Serge de Nîmes“. „Serge“ beschreibt den robusten Stoff in Köperbindung (Bindungsart für Webstoffe) und „de Nîmes“ bedeutet, dass er aus der französischen Stadt Nîmes stammt. Denim heißt also übersetzt: Gewebe aus Nîmes.

Warum ist da ein fünftes Täschchen an meiner Levi’s-Jeans?

Auf der rechten vorderen Tasche ist ein kleines Täschchen aufgenäht, das ursprünglich „watch pocket“ genannt wurde. Eigentlich war diese als Aufbewahrungsort für Taschenuhren der Arbeiter gedacht, seit 1902 ließ Levi Strauss sie auf jedes Exemplar aufnähen – und bis heute sind sie nicht verschwunden. Mittlerweile sind die Taschen zeitgemäßer, sehr viel schmaler und heißen „coin pocket“.

BU 3: Levi Strauss und Jacob Davis erhielten am 20. Mai 1873 zum ersten Mal das Patent mit der Nummer 139.121: Die Geburtsstunde der Jeans. (Bild: AP Photo)

Warum trug Levi Strauss nie selbst Jeans?

Der fränkische Einwanderer Levi Strauss aus Buttenheim begann zunächst damit, Overalls und Hosen für die Arbeiterklasse herzustellen. Dadurch wurde er sehr reich – wollte aber selbst nicht wie ein Arbeiter aussehen.

Wer darf keine Blue Jeans tragen?

Die Nordkoreaner. 2016 verbot Diktator Kim Jong-un die Jeans, weil sie angeblich westlichen Imperialismus verkörpert.