Washington widerspricht Tillerson nach Nordkorea-Vorstoß

Mit seinem jüngsten, überraschenden Gesprächsangebot an Nordkorea ohne Vorbedingungen hat sich US-Außenminister Rex Tillerson offensichtlich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt - und wurde vom US-Präsidialamt scharf zurückgepfiffen. Solange Nordkorea nicht sein Verhalten grundlegend verbessere, könne es keine Verhandlungen geben, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses auf Anfrage von Reuters am Mittwoch. Trotz Tillersons Angebot zur Öffnung sei jetzt eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt für Gespräche, auch angesichts des jüngsten nordkoreanischen Raketentests. Im Streit über die Atomwaffen Nordkoreas hatte Tillerson dem abgeschotteten kommunistischen Regime am Dienstag neue Gesprächsbereitschaft signalisiert. Das Thema spiele keine Rolle, solange sich beide Seiten gegenübersäßen. China begrüßte Tillersons neuen Vorstoß zu direkten Gesprächen. Auch aus Moskau kamen zustimmende Worte. Russland habe das immer gefordert. Doch in Washington steht Tillerson mit seinem Angebot allein da. Vor wenigen Monaten hatte US-Präsident Donald Trump seinem Außenminister bereits wegen dessen Bemühungen um eine diplomatische Lösung Zeitverschwendung vorgeworfen. Daraufhin hatte es immer wieder Spekulationen über eine Absetzung Tillersons gegeben. Derweil geht in Nordkorea das Aufrüsten weiter. Pjöngjang hat erklärt, es sei in der Lage die Vereinigten Staaten mit Atomwaffen anzugreifen.